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verdingen

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GrammatikVerb · verdingt, verdingte, hat verdingt
Nebenform verdingen · Verb · verdang, hat verdungen
Aussprache 
Worttrennung ver-din-gen
Wortzerlegung ver- dingen1
Wortbildung  mit ›verdingen‹ als Erstglied: Verdingbub · Verdingung  ·  mit ›verdingen‹ als Grundform: Verding

Bedeutungsübersicht

  1. [veraltend] ...
    1. 1. ⟨sich verdingen⟩ eine Arbeit annehmen
    2. 2. ⟨eine Arbeit verdingen⟩ eine Arbeit ausgeben, vergeben, einen Vertrag mit jmdm. über eine von ihm zu verrichtende Arbeit schließen
eWDG

Bedeutung

veraltend
1.
sich verdingeneine Arbeit annehmen
Beispiele:
sich als Knecht, Magd bei einem Bauern verdingen
sich zu einer Arbeit, einem Dienst verdingen
2.
eine Arbeit verdingeneine Arbeit ausgeben, vergeben, einen Vertrag mit jmdm. über eine von ihm zu verrichtende Arbeit schließen

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(eine) Arbeit annehmen · (einen) Arbeitsvertrag abschließen · (einen) Arbeitsvertrag unterschreiben  ●  (sich) verdingen veraltet · anheuern (bei) fachspr., auch figurativ, seemännisch · unterschreiben (bei) ugs.
Oberbegriffe
  • (sich) betätigen (als) · aktiv sein · arbeiten · tätig sein · werken · wirken  ●  schaffen ugs., schwäbisch · zugange sein ugs., salopp
Unterbegriffe
Assoziationen

auslagern · außer Haus erledigen lassen (von) · verdingen (an) · vergeben (an)  ●  outsourcen Anglizismus · außer Hauses geben geh., selten, veraltend

(etwas) in Auftrag geben · (jemandem etwas) auftragen · (jemanden) beauftragen (mit) · (jemanden) betrauen (mit)  ●  (jemandem einen) Auftrag erteilen variabel · (jemanden) verdingen (zu / als) veraltet · (jemanden / etwas) mandatieren fachspr.
Assoziationen
  • (jemandem) die Leviten lesen · (jemandem) eine harte Rückmeldung geben · (jemandem) heimleuchten · ermahnen · rüffeln · rügen · scharf kritisieren · schelten · tadeln · verwarnen · zur Ordnung rufen · zurechtweisen  ●  (jemandem etwas) ins Stammbuch schreiben fig. · (jemandem) einen Verweis erteilen Amtsdeutsch · ausschelten veraltet · (jemandem) Bescheid stoßen ugs. · (jemandem) aufs Dach steigen ugs., fig. · (jemandem) den Arsch aufreißen derb · (jemandem) den Kopf waschen ugs., fig. · (jemandem) den Marsch blasen ugs., veraltend · (jemandem) deutlich die Meinung sagen ugs. · (jemandem) die Flötentöne beibringen ugs., fig. · (jemandem) die Hammelbeine langziehen ugs., fig. · (jemandem) die Meinung geigen ugs. · (jemandem) die Schuhe aufpumpen ugs., fig. · (jemandem) eine (deutliche) Ansage machen ugs. · (jemandem) eine (dicke) Zigarre verpassen (möglicherweise veraltend) ugs. · (jemandem) eins auf den Deckel geben ugs. · (jemandem) zeigen, wo der Frosch die Locken hat ugs., fig. · (jemandem) zeigen, wo der Hammer hängt ugs., fig. · (jemandem) zeigen, wo es langgeht ugs., fig. · (jemanden) Mores lehren geh. · (jemanden) auf Linie bringen ugs. · (jemanden) auf Vordermann bringen ugs., fig. · (jemanden) frisch machen ugs., fig. · (jemanden) lang machen ugs. · (jemanden) zusammenfalten ugs. · (sich jemanden) vorknöpfen ugs. · abmahnen fachspr., juristisch · admonieren geh., veraltet · ausschimpfen ugs. · zurechtstutzen ugs., fig. · zusammenstauchen ugs., fig.
  • (die) Anweisung haben · (jemandem) aufgetragen sein · (jemandem) befohlen sein · (jemandes) Auftrag sein · angewiesen sein (zu) · gehalten sein (zu) · nicht dürfen · sollen (/ müssen)
  • (in ein Amt / eine Funktion) einsetzen · (jemanden) berufen · (jemanden) bestellen (zu) · (jemanden) ernennen (zu) · bestimmen (zu)  ●  (jemanden) bestallen (zu / als) Amtsdeutsch · (jemanden) installieren geh., salopp
  • (jemanden) bestimmen (zu) · (jemanden) designieren (zu / als) · (jemanden) nominieren (als) · (jemanden) vorsehen (als)
  • (jemandem etwas) befehlen · (jemanden) anweisen (etwas zu tun)  ●  (jemandem etwas) gebieten geh. · (jemandem) sagen, er soll(e) ... ugs. · (jemanden etwas tun) heißen geh., veraltet

Typische Verbindungen zu ›verdingen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verdingen‹.

Verwendungsbeispiele für ›verdingen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Millionen chinesischer Arbeiter verdingen sich in allen Teilen der Welt. [Die Zeit, 03.11.2012, Nr. 44]
Zuerst verdingte er sich mit den Schauspielern, dann warb ihn die Band der kaiserlichen Garde an, da war er kaum zwanzig Jahre alt. [Die Zeit, 31.08.2009, Nr. 35]
Unser System hindert also wenige daran, sich in schlechtbezahlten Jobs zu verdingen. [Süddeutsche Zeitung, 16.05.1998]
Weitere 800 Stunden verdingen sie sich dann eben in einem anderen Betrieb. [Süddeutsche Zeitung, 07.05.1998]
Es waren etwa 30 Frauen und Kinder nebst einigen Männern, die sich gleich uns verdungen hatten. [Rehbein, Franz: Das Leben eines Landarbeiters. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 44870]
Zitationshilfe
„verdingen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/verdingen>.

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