verdrießlich
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung ver-drieß-lich
Wortbildung
mit ›verdrießlich‹ als Erstglied:
Verdrießlichkeit
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
missmutig, mürrisch
Beispiele:
er sah verdrießlich aus, antwortete verdrießlich
sie macht ein verdrießliches Gesicht
2.
Ärger, Kummer bereitend
Beispiele:
dies war eine verdrießliche Angelegenheit für ihn
ein verdrießliches Wetter
es war verdrießlich für sie, dass sie noch warten musste
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
verdrießen · verdrossen · unverdrossen · verdrießlich · Verdrießlichkeit · Verdruß · Überdruß · überdrüssig
verdrießen Vb. ‘Ärger bereiten, mißmutig machen’, ahd. firthrioʒan (11. Jh.; vgl. irthrioʒan, 9. Jh., zithrioʒan, um 900), mhd. verdrieʒen, mnd. vordrēten, mnl. nl. verdrieten, Präfixbildung zu dem untergegangenen Simplex mhd. drieʒen ‘drängen, treiben, drohen’; vgl. asächs. āthriotan ‘verdrießen’, aengl. (ā)þrēotan ‘ermüden, überdrüssig werden, verdrießen’, anord. þrjōta ‘aufhören, ermangeln, mißlingen’, schwed. tryta ‘mangeln, fehlen, ausgehen’, got. usþriutan ‘beschwerlich fallen’ (germ. *þreutan ‘bedrücken, ermüden’). An außergerm. Verwandten sind heranzuziehen lat. trūdere ‘stoßen, drängen’, lit. triū̃sas ‘mühevolle Arbeit’, triū̃sti ‘arbeiten’, aslaw. trudъ ‘Mühe, Anstrengung, das Erarbeitete, Besitz’, truditi sę ‘sich mühen, bemühen, arbeiten’, russ. trud (труд) ‘Mühe, Arbeit’, trudít’sja (трудиться) ‘sich mühen’, so daß ie. *treud- ‘quetschen, stoßen, drücken’ erschlossen werden kann, eine Dentalerweiterung der Wurzel ie. *ter(ə)-, *treu- ‘reiben, drehend reiben, (reibend) durchbohren’ (s. drehen). – verdrossen Part.adj. ‘mißmutig, mürrisch, lustlos’, mhd. verdroʒʒen, auch ‘träge’, mit dem Antonym unverdrossen Part.adj. ‘unermüdlich, emsig und ohne Anzeichen von Ärger oder Verdruß’, mhd. unverdroʒʒen. verdrießlich Adj. ‘schlechtgelaunt, mißmutig, ärgerlich, mürrisch, unangenehm’ (15. Jh.); vgl. mnd. vordrēt(e)līk; Verdrießlichkeit f. mhd. verdrieʒlīcheit. Verdruß m. ‘Ärger, Mißmut, Unzufriedenheit’, mhd. verdrōʒ (neben verdrieʒ), ahd. firthrōʒ (9. Jh.) sowie ahd. urthrioʒ (9. Jh.), mhd. urdruʒ ‘Überdruß, Unlust, Ekel’. Überdruß m. ‘durch Übersättigung hervorgerufene Abneigung, Widerwille’ (16. Jh.); vgl. daneben frühnhd. überdrieß, überdrutz (16. Jh.), mhd. überdrōʒ. überdrüssig Adj. ‘Überdruß empfindend, satt, müde, leid’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
belastend ·
beschwerlich ·
lästig ·
mühevoll ·
mühselig ·
schwer ·
verdrießlich ●
in mühevoller Kleinarbeit floskelhaft ·
anstrengend ugs. ·
nervig ugs.
Typische Verbindungen zu ›verdrießlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verdrießlich‹.
Verwendungsbeispiele für ›verdrießlich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wenn ich schon an das Waschen denke, werde ich schon verdrießlich.
[Reklame-Praxis, 1927, Nr. 3, Bd. 4]
Am Morgen klapperten uns die Zähne vor Frost, wir waren verdrießlich.
[Thoma, Hans: Im Winter des Lebens. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1919], S. 24552]
Verdrießlich stimmt uns das Verhalten vieler Hersteller, auf eine gedruckte Dokumentation zu verzichten.
[C’t, 1998, Nr. 1]
Sie wissen also, daß ihr Beginnen sinnlos ist, und das macht sie verständlicherweise verdrießlich.
[Die Zeit, 18.11.1994, Nr. 47]
Das war für sie zwar verdrießlich, für uns fünf Kinder war es wunderschön.
[Süddeutsche Zeitung, 04.07.2003]
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