eng
Adj.
‘wenig Raum lassend, begrenzt’
und
‘dicht beieinander, gedrängt’,
ahd.
engi
(8. Jh.),
mhd.
enge,
asächs.
engi,
mnd.
enge,
mnl.
enghe,
nl.
eng,
aengl.
enge,
anord.
ǫngr,
øngr,
got.
aggwus,
daneben die umlautlosen Adverbformen
ahd.
ango
(9. Jh.),
mhd.
ange
(s.
↗
bange).
Das
gemeingerm. Adjektiv
(ein alter
u-Stamm,
germ.
*angu-)
und das davon abgeleitete Abstraktum
↗
Angst
(s. d.)
führen zusammen mit
aind.
aṁhúḥ
‘eng’
(in
aṁhubhḗdī),
lat.
angiportus
(aus
*anguportus)
‘enges Gäßchen’
sowie der Erweiterung
aslaw.
ǫzъkъ,
russ.
úzkij
(
узкий)
‘eng, schmal’
auf
ie.
*ang̑hu-,
eine Adjektivbildung zur Wurzel
ie.
*ang̑h-
‘eng, einengen, schnüren’
(mit früher Übertragung in den seelischen Bereich,
vgl.
aind.
áṁhaḥ
‘Angst, Bedrängnis’,
lat.
angor
‘Beklemmung, Angst’),
an die wohl auch
↗
Angina
(s. d.)
anzuschließen ist.
Dazu
Enge
f.
‘Begrenztheit, Beschränkung, Gedrängheit’,
ahd.
engī(n)
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
enge,
aengl.
engu
(vgl. die Zusammensetzungen
Meerenge,
17. Jh.,
und
Landenge,
18. Jh.
für älteres
Erdenenge,
Stieler
1691)
und das heute ungebräuchliche
engen
Vb.
‘eng machen’,
ahd.
engen
‘bedrängen, quälen’
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
engen
‘eng machen, beengen, in die Enge treiben’
(vgl.
anord.
øngja
‘drängen, zwingen, klemmen’,
got.
gaaggwjan
‘bedrängen’,
aengl.
geenged
‘bedrängt, besorgt’),
das durch die Präfixbildungen
beengen
Vb.
‘einschränken, behindern’,
verengen
Vb.
‘enger machen’,
reflexiv
‘enger werden’
und
einengen
Vb.
‘enger machen, einschränken’
(alle 17. Jh.)
abgelöst wird.
Engpaß
m.
‘verengter Durchlaß, schmaler Gebirgspaß’
(Anfang 19. Jh.),
übertragen
‘Notlage’
(2. Hälfte 19. Jh.,
danach
‘wirtschaftliche Schwierigkeiten, Versorgungsmangel’
(20. Jh.);
vgl.
russ.
úzkoe mésto
(
узкое место).