Filz
m.
‘aus Fasern, Haaren gepreßter Stoff’,
ahd.
filz
‘Umwurf, Lumpen, grobes Tuch’
(um 800),
mhd.
vilz,
asächs.
filt,
mnd.
vilt,
mnl.
vilt(e),
velt,
nl.
vilt,
aengl.
engl.
felt.
Germ.
*filta
bezeichnet eine
‘fest geschlagene, gestampfte Wollmasse’
(vgl.
ahd.
falzan
‘festschlagen’,
8. Jh.)
und geht daher vielleicht auf
ie.
*peld-,
einen mit
-d-
(
germ.
-t-)
gebildeten Präsensstamm zur Wurzel
ie.
*pel-
‘stoßend oder schlagend in Bewegung setzen, treiben’
zurück, wozu auch
lat.
pellere
‘stoßend, schlagend treiben’.
Oder ist besser ein Zusammenhang mit
lat.
pilus
‘Haar’
bzw. den
s-Stämmen
griech.
pī́los
(
πῖλος)
‘Filz’,
lat.
pilleus
‘Filzmütze’
und Anschluß an
ie.
*pilo-
bzw.
*pils-
‘Haar’
anzunehmen?
Filz
‘geiziger, grober Mensch’
(15. Jh.)
ist ursprünglich der in Filz, Loden gekleidete,
übermäßig sparsame Bauer
(vgl.
mhd.
vilzgebūr(e)
‘grober Bauer’).
filzig
Adj.
‘filzähnlich, verfilzt’,
vilzeht
(15. Jh.);
dann auch
‘geizig’
(16. Jh.).
filzen
Vb.
‘zu Filz werden, verarbeiten’,
mhd.
vilzen
‘zu, von Filz machen’.
Dagegen entstammt
filzen
‘durchsuchen (nach verbotenen Sachen)’
der Gaunersprache,
ist zu
rotw.
Filtzer
‘Kamm’
gebildet
und bedeutet eigentlich
‘durchkämmen’
(19. Jh.).
verfilzen
Vb.
‘zu Filz werden’,
heute üblicher als das Simplex,
mhd.
vervilzen.