Keil
m.
‘Werkzeug mit spitzwinkliger, scharfer Kante’,
ahd.
(9. Jh.),
mhd.
mnd.
kīl,
wohl verwandt mit
anord.
kīll,
isl.
kíll
‘enge Meeresbucht’
(eigentlich
‘schmaler Spalt’),
ablautend
mnl.
kille,
nl.
kil
‘Rinne zwischen Sandbänken’
gehören zur Wurzel
ie.
*g̑ēi-,
*g̑ī-
‘keimen, sich spalten, aufblühen’
(s.
↗
Keim).
Es handelt sich wie bei der Variante
mhd.
kīdel
‘Keil’
um Bildungen mit dem Suffix für Gerätebezeichnungen
ie.
-tlo-
(
germ.
*kiðla-
bzw.
*kiþla-),
wobei sich die Bedeutung
‘spitz zulaufendes Spaltwerkzeug’
entweder aus der Vorstellung eines spitzen Pflanzenkeimes
oder der aufbrechenden Knospe entwickelt.
Keilschrift
f.
Bezeichnung für die aus einer Bilderschrift entstandene,
mit keilförmigen Schriftzeichen geschriebene Schrift
der Sumerer, Babylonier und Assyrer
(19. Jh.).
keilen
Vb.
‘Keile eintreiben, mit Keilen spalten, festmachen, (ein)schlagen’,
mhd.
kīlen,
auch
‘in die Klemme bringen’,
nhd.
‘schlagen’
(um 1600);
(sich) keilen
‘(sich) prügeln’
(17. Jh.),
verbreitet in der Gauner- und Studentensprache.
Keile
Plur.
heute auch Sing. f.,
‘Schläge, Prügel’
(18. Jh.).
Keilerei
f.
‘Prügelei’
(19. Jh.).
verkeilen
Vb.
‘mit Keilen festmachen’
(15. Jh.),
‘verprügeln’
(19. Jh.).
Keiler
m.
‘Wildeber’
(17. Jh.),
zu
keilen
‘hauen, schlagen’,
nach der mit den Hauzähnen ausgeübten Tätigkeit.