verkleinern
GrammatikVerb · verkleinert, verkleinerte, hat verkleinert
Aussprache
Worttrennung ver-klei-nern
formal verwandt mitklein
Wortbildung
mit ›verkleinern‹ als Erstglied:
Verkleinerung
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
a)
in seiner Ausdehnung, seinem Umfang kleiner machen
b)
an Ausdehnung, Umfang kleiner werden
c)
umgangssprachlich sich auf weniger Raum (für Wohnung, Arbeit, Betrieb usw.) beschränken
2.
a)
mengen-, zahlen-, gradmäßig kleiner machen
b)
mengen-, zahlen-, gradmäßig kleiner werden, sich vermindern, verringern
3.
(verfälschend) kleiner darstellen
4.
von etw. eine kleinere Reproduktion herstellen
5.
von optischen Linsen o. Ä. kleiner erscheinen lassen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
klein · verkleinern · zerkleinern · Kleinheit · Kleinigkeit · Kleinigkeitskrämer · kleinlich · Kleinlichkeit · Kleinbürger · kleinbürgerlich · Kleinbürgertum · kleingläubig · Kleinkunst · kleinlaut · kleinmütig · Kleinmut · Kleinstaat · Kleinstaaterei · kleinstädtisch · Kleinstädter · Kleinstadt
klein Adj. ‘von geringem Ausmaß, von geringer Größe (an Raum und Zeit, Gewicht, Zahl und Wert), jung, nicht erwachsen, unbedeutend’, ahd. kleini ‘glänzend, glatt, sauber, sorgfältig, zierlich, dünn, gering’ (9. Jh.), mhd. klein(e) ‘rein, niedlich, zierlich, fein, hübsch, scharfsinnig, klug, unansehnlich, gering, schwach’, asächs. klēni ‘zart, schlank, klug, scharfsinnig’, mnd. klēne ‘dünn, zierlich, wenig’, mnl. cleine, clēne, nl. klein ‘klein, gering, wenig’, aengl. clǣne ‘rein, keusch, unschuldig, klar, offen, treu’, engl. clean ‘rein, sauber’ führen auf den nur im Westgerm. auftretenden ja-Stamm germ. *klainja-, der sich außergerm. mit griech. glainó͞i (γλαινοί) Plur. ‘Schmuck (an der Kopfbedeckung, am Helm)’ vergleicht und mit ableitendem Nasal zu ie. *g̑ləi-, einer erweiterten Form der Wurzel ie. *g̑el(ə)- ‘hell, heiter glänzen, heiter sein, lächeln, lachen’, gehören kann, vgl. armen. całr ‘Gelächter’, griech. gelā́n (γελᾶν) ‘lachen’, aglaós (ἀγλαός) ‘glänzend, herrlich’, glḗnos (γλῆνος) ‘Prachtstück’. ‘Glänzend’ geht im Westgerm. über zu ‘rein, sauber’ (wie noch in engl. clean), woraus sich im Dt. die zahlreichen weiteren Bedeutungen entwickeln. Aber auch Anschluß an unter kleben (s. d.) angeführtes ie. *glei- ‘kleben, schmieren’ bei Verwandtschaft mit den Nasalableitungen griech. glínē (γλίνη) ‘Leim’, aslaw. glinьnъ ‘tönern, irden’, russ. (landschaftlich) glína (глина) ‘Lehm, Ton’ wird erwogen, wobei ein Bedeutungsübergang von ‘geschmiert, verschmiert, verputzt’ zu ‘glänzend (vor Fettigkeit), glatt, rein’ vorauszusetzen wäre. Aus ‘fein, zierlich, niedlich’ (mhd.) entwickelt sich klein zum Gegenwort von groß. – verkleinern Vb. ‘kleiner machen, verringern’ (17. Jh.), älter verkleinen (mhd. verkleinen). zerkleinern Vb. ‘in kleine Stücke teilen’ (19. Jh.), neben zerkleinen (im Bergbau) ‘Gestein zerschlagen’ (19. Jh.). Kleinheit f. ‘geringe Größe, geringes Ausmaß, Beschränktheit, Enge’, mhd. kleinheit ‘Zartheit, Feinheit’. Kleinigkeit f. ‘Sache von geringem Wert, Geringfügigkeit’, mhd. kleinecheit ‘Feinheit, Kleinheit’; Kleinigkeitskrämer m. ‘wer Kleinigkeiten übertrieben wichtig nimmt’ (18. Jh.). kleinlich Adj. ‘pedantisch, engherzig’, mhd. kleinlich ‘fein, zart, zierlich, mager, scharf sehend’; vgl. ahd. kleinlīhho Adv. (9. Jh.); Kleinlichkeit f. ‘übertriebene Genauigkeit, Pedanterie’, mhd. kleinlīcheit ‘Fein-, Zart-, Kleinheit’. Kleinbürger m. Angehöriger der unteren Mittelschicht, im Sinne von ‘Spießbürger’ wohl zuerst bei Börne (um 1830), zuvor gelegentlich für ‘Arbeiter’ (18. Jh.); kleinbürgerlich Adj. ‘spießig, beschränkt’ (Immermann 1838), ‘das Kleinbürgertum betreffend, zu ihm gehörend’ (19. Jh.). Kleinbürgertum n. (19. Jh.); kleingläubig Adj. ‘zweifelnd, nicht von festem Glauben’ (16. Jh.). Kleinkunst f. ‘kleine künstlerische Arbeit, die entsprechende Kunstrichtung selbst, Kunsthandwerk’ (um 1860), auch ‘kabarettistische Darbietungen’ (20er Jahre 20. Jh.; vgl. Kleinkunstbühne ‘Kabarett’). kleinlaut Adj. ‘verlegen, nicht vorlaut’, älter ‘schwach lautend, leise’ (15. Jh.). kleinmütig Adj. ‘mutlos, verzagt, ohne Entschlußkraft’, mhd. kleinmuotic; dazu die Rückbildung Kleinmut m. ‘Mangel an Mut und Entschlußkraft’ (16. Jh.). Kleinstaat m. ‘kleiner, aber souveräner Staat’, Kleinstaaterei f. ‘Aufspaltung in viele Kleinstaaten, politische Zerrissenheit’ (beide Jahn 1814). kleinstädtisch Adj. ‘einer Kleinstadt eigen, provinziell’ (17. Jh.), Kleinstädter m. (18. Jh.); danach Kleinstadt f. (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
ermäßigen ·
reduzieren ·
verkleinern ·
vermindern ·
verringern ●
redimensionieren schweiz. ·
abspecken ugs.
(etwas) herunterfahren ·
absenken ·
dämpfen ·
einschränken ·
ermäßigen ·
erniedrigen ·
herabsetzen ·
herunterfahren mit ·
heruntergehen (mit) ·
heruntersetzen ·
kürzen ·
mindern ·
nachlassen ·
reduzieren ·
schmälern ·
senken ·
unterbieten ·
verkleinern ●
zurückfahren fig. ·
herunter schrauben ugs. ·
herunterschrauben ugs. ·
rausnehmen (Druck, Tempo ...) ugs. ·
runterfahren ugs. ·
runtergehen ugs.
Assoziationen |
|
(das) Personal reduzieren ·
(die) Stellen zusammenstreichen (auf) ·
(sich) gesundschrumpfen ·
(sich) verkleinern ·
Personal abbauen ·
Stellen abbauen ·
Stellen streichen
Assoziationen |
|
entschlacken ·
verkleinern
(he)runtergehen ·
(sich) lichten ·
(sich) reduzieren ·
(sich) verkleinern ·
(sich) vermindern ·
(sich) verringern ·
(zahlenmäßig / prozentual) abnehmen ·
kleiner werden ·
nach unten gehen ·
schrumpfen ·
sinken ·
weniger werden ·
zurückgehen ●
(die) Reihen lichten sich Redensart, floskelhaft
Assoziationen |
|
in eine kleinere Wohnung ziehen ●
(sich) kleiner setzen ugs. ·
(sich) verkleinern ugs.
Typische Verbindungen zu ›verkleinern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verkleinern‹.
Belegschaft
Bezugsgruppe
Bundeswehr-Truppe
Bundeswehrtruppe
Distriktfläche
Diuretikum
Filialnetz
Flotte
Fußabdruck
Investmentbanking
Investmentbanksektor
Kader
Kluft
Landesklasse
Lohnlücke
Magen
Müllberg
Nicht-Gewißte
Reservat
Schuldenberg
Segelfläche
Staatsapparat
drastisch
professionalisieren
umstrukturieren
vergrössern
vergrößern
zerstückeln
Verwendungsbeispiele für ›verkleinern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es genügte nun nicht, die früheren Methoden einfach zu verkleinern.
[Langenbeck, Wolfgang: Lehrbuch der Organischen Chemie, Dresden: Steinkopff 1938, S. 5]
Er mußte sich auf die Form verkleinern, die du begreifen kannst.
[Schwanitz, Dietrich: Männer, Frankfurt a. M.: Eichborn 2001, S. 227]
Das will ich gar nicht verkleinern; es war mein Auftrag und meine Pflicht meinem Volke gegenüber.
[o. A.: Einhundertdreiundvierzigster Tag. Freitag, 31. Mai 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 28094]
Zum anderen verkleinert man die Körner selbst – behält aber ihre Zahl in einem Bit bei.
[C’t, 2001, Nr. 12]
Der verkleinerte Rahmen besitzt jetzt einen transparenten Rand, obwohl er eigentlich schwarz sein sollte.
[C’t, 1999, Nr. 6]
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