verkohlen
GrammatikVerb · verkohlt, verkohlte, ist/hat verkohlt
Aussprache
Worttrennung ver-koh-len
Wortbildung
mit ›verkohlen‹ als Erstglied:
Verkohlung
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨etw. verkohlt⟩ etw. wird zu Kohle, zu einem kohleartigen Stoff
- 2. etw., besonders Holz, in Kohle, einen kohleartigen Stoff umwandeln
- 3. [salopp] jmdn. zum Besten haben
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨etw. verkohlt⟩etw. wird zu Kohle, zu einem kohleartigen Stoff
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’
Beispiele:
sie warf den Brief ins Feuer und sah zu, wie er langsam verkohlte
es roch nach verkohlendem Docht
die verkohlten Holzreste knisterten im Ofen
verkohlte Balken
2.
etw., besonders Holz, in Kohle, einen kohleartigen Stoff umwandeln
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
Beispiele:
in einem Meiler Holz verkohlen
vor dem Verkohlen muss das Holz einen entsprechenden Grad der Trockenheit erreicht haben
3.
salopp jmdn. zum Besten haben
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
Beispiel:
du willst mich wohl verkohlen?
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kohle · Kohlmeise · Kohlrabe · kohlschwarz · kohlen2 · verkohlen2 · Köhler · Kohlensäure
Kohle f. ‘im Bergbau gewonnener, fester, schwarzer Brennstoff’, zuvor ‘Holzkohle’, ahd. kolo (8. Jh.), kol (9. Jh.), mhd. kol, asächs. kol, mnd. kōle, mnl. cōle, nl. kool, aengl. col, engl. coal, anord. schwed. kol. Vergleichbar ist ir. gúal (aus *geulo- oder *goulo-), so daß ie. *g(e)ulo- ‘glühende Kohle’ angesetzt werden kann, während eine Verbindung mit den (meist anders hergeleiteten) Formen aind. jválati ‘brennt, verbrennt, glüht’, jvárati ‘ist fiebrig, fiebert’, jvaryatē ‘wird in Fieberhitze versetzt’ über ie. *g̑(e)ul-, *g̑u̯el- herzustellen wäre. Oder man geht (vgl. ) von der ‘kalten Kohle’ (d. h. von der nach der Brennerei im Meiler erkalteten Kohle, der Holzkohle) aus, dann kann Kl. Schr. 479Kohle mit aengl. calan ‘erkalten, abkühlen’, anord. kala ‘frieren, kalt machen’, ahd. kalawa ‘Fieberschauer’ (10. Jh.), ablautend anord. kuldi ‘Kälte, Feindschaft’, mnd. kȫlde, kōlde, külde ‘Kälte, Frost’ sowie den unter kalt (s. d.) aufgeführten Wortformen verbunden und an die dort genannte Wurzel ie. *gel(ə)- ‘kalt, frieren’ angeschlossen werden. – Kohlmeise f. Meisenart mit schwarzem Hals und Kopf, mhd. kolemeise. Kohlrabe m. tiefschwarzer Rabe, ‘Kolkrabe’ (18. Jh.). kohlschwarz Adj. ‘tiefschwarz’, mhd. kolswarz; auch in scherzhafter Steigerung kohlrabenschwarz, kohlrußraben- pechschwarz (18. Jh.) und (md.) kohlpechrabenschwarz. kohlen2 Vb. ‘schwelen, glimmen (und dabei zu Kohle werden)’, mhd. koln, kolen. verkohlen2 Vb. ‘zu Kohle brennen, kohleartig werden’ (18. Jh.). Köhler m. ‘Kohlenbrenner’, mhd. koler, köler. Kohlensäure f. schwache Säure, die eine Lösung von Kohlendioxid in Wasser darstellt (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(jemandem etwas) weismachen (wollen) ·
(jemandem) ein X für ein U vormachen ·
foppen ·
narren ·
nasführen ·
täuschen ·
veralbern ·
zum Besten haben ·
zum Besten halten ·
zum Narren halten ●
(jemandem) einen Bären aufbinden ugs. ·
(jemanden) für dumm verschleißen ugs., rheinisch, veraltend ·
(mit jemandem) sein(e) Spielchen treiben ugs. ·
an der Nase herumführen ugs. ·
anführen ugs. ·
anmeiern ugs. ·
anschmieren ugs. ·
auf den Arm nehmen ugs., fig. ·
auf die Rolle nehmen ugs. ·
auf die Schippe nehmen ugs. ·
aufziehen ugs. ·
einseifen ugs. ·
für dumm verkaufen ugs. ·
hinter die Fichte führen ugs., fig., variabel ·
hochnehmen ugs. ·
hopsnehmen ugs. ·
verarschen derb ·
verdummbeuteln ugs. ·
verdummdeubeln ugs. ·
vergackeiern ugs. ·
verkaspern ugs. ·
verkohlen ugs. ·
verladen ugs. ·
vernatzen ugs., regional ·
verschaukeln ugs. ·
verscheißern derb ·
veräppeln ugs.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
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(jemandem etwas) vorlügen ·
(jemandem etwas) weismachen wollen ·
(jemandem etwas) weiszumachen versuchen ·
(jemandem) einen Bären aufbinden (wollen) ·
(jemandem) nicht die Wahrheit sagen ·
(jemanden) anlügen ·
(jemanden) anschwindeln ·
(jemanden) belügen ·
(jemanden) beschwindeln ·
(jemanden) betrügen ●
(jemandem etwas) auftischen (wollen) fig. ·
(jemandem) Lügen auftischen variabel ·
(jemandem) eine Lüge auftischen variabel ·
(jemandem) einen vom Pferd erzählen ugs. ·
(jemanden) anmogeln ugs. ·
(jemanden) anschummeln ugs. ·
(jemanden) bemogeln ugs. ·
(jemanden) beschummeln ugs. ·
(jemanden) verkohlen ugs. ·
(jemanden) verschaukeln ugs.
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›verkohlen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verkohlen‹.
Verwendungsbeispiele für ›verkohlen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nur ein paar Häuser stehen wie schwarze Stümpfe verkohlt an den Straßen.
[Die Zeit, 24.06.1999, Nr. 26]
Da verkohlt uns der Meister, oder er wußte es nicht besser.
[Die Zeit, 22.11.1996, Nr. 48]
Tage darauf sah er die Stadt wieder, verbrannt und verkohlt.
[Die Welt, 22.06.2000]
Die weißen und schwarzen Tasten, sonst von zarten oder herrischen Fingern bearbeitet, liegen zerborsten, verkohlt auf der Erde.
[Süddeutsche Zeitung, 04.06.2003]
Die Pilze können scharf getrocknet werden, dürfen aber natürlich nicht verkohlen.
[Ulbrich, Eberhard: Essbar oder giftig?, Berlin: Grüne Post 1937, S. 55]
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