meiden
Vb.
‘sich fernhalten von, aus dem Wege gehen, nicht zu treffen, nicht zu tun suchen’,
ahd.
mīdan
(9. Jh.),
mhd.
mīden
‘ausweichen, entfliehen, sich von jmdm., etw. fernhalten, etw. lassen, unterlassen, verheimlichen’,
asächs.
mīðan,
mnd.
mnl.
mīden,
nl.
mijden,
aengl.
mīþan
‘(sich) verbergen, verheimlichen’.
Das nur
westgerm. bezeugte Verb
*meiþan
stellt sich wie verwandtes
miß-,
missen
(s. d.)
und
got.
maidjan
‘tauschen, verfälschen’
mit
aind.
mḗthati
‘zürnt, befeindet, kommt in Streit’,
mitháḥ
‘gegenseitig, wechselweise’,
aslaw.
mitě
‘abwechselnd’,
russ.-kslaw.
mitusъ,
mitusь
‘abwechselnd, wechselseitig, gegenseitig’,
lett.
mitēties
‘aufhören, nachlassen’,
lat.
mūtāre
‘ändern, tauschen’
zu
ie.
*meit(h)-,
einer Dentalerweiterung der Wurzel
ie.
*mei-
‘wechseln, tauschen’,
so daß als Ausgangsbedeutung
‘den Ort wechseln, sich fernhalten’
anzusetzen ist.
Die unerweiterte Wurzel liegt vor in
aind.
ni-mayatē
‘tauscht’,
lett.
mīt
‘tauschen, wechseln’.
Nasalsuffix zeigen die unter
Meineid
und
gemein
(s. d.)
genannten Formen.
vermeiden
Vb.
‘vor etw. ausweichen, aus dem Wege gehen, es nicht dazu kommen lassen’,
ahd.
firmīdan
(8. Jh.),
mhd.
vermīden
‘fernbleiben von, ausweichen, unterlassen, verschonen, fernhalten’.