⟨jmd. verortet etw. irgendwo⟩einen festen Platz in einem bestimmten Bezugssystem zuweisen;
(einen Sachverhalt, Prozess, ein Ereignis) in eine vorgegebene Struktur einordnen (1)DWDS
(einen Sachverhalt, Prozess, ein Ereignis) in eine vorgegebene Struktur einordnen (1)DWDS
Beispiele:
Auch sonst verortet er [der bayerische Ministerpräsident] die Ursachen der
Wahlklatsche mehrheitlich außerhalb seiner Verantwortung, etwa bei den
Freien Wählern und der Wahlkampfstrategie, […]. [Süddeutsche Zeitung, 11.10.2021]
[…] selbst wer mit 70 oder mehr Jahren
zufrieden ist, verortet seine besten Jahre
wahrscheinlich in der Vergangenheit. [Süddeutsche Zeitung, 05.10.2021]
Inzwischen sind alle politischen Parteien in diesem
Land[…] in der Mitte der
Gesellschaft verortet – nach eigenem Kompass. [Die Welt, 29.03.2021]
Bisher ist es den tschechischen Sozialdemokraten[…] nicht gelungen,
ihre integrationsoffenere Politik mit der gleichen Überzeugungskraft im
nationalökonomischen Interesse zu verorten. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.11.2000]
Die Strukturbedingungen der Wirtschaft, der politischen Herrschaft
und schließlich der Kultur lassen sich […] nicht
national verorten, […]. [Die Zeit, 09.10.1987]
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⟨jmd. verortet sich irgendwo⟩sich einer (politischen, ideologischen, künstlerischen) Richtung, Anschauung, Zeitströmung zuordnenDWDS
siehe auch identifizieren (2)
Beispiele:
Musikalisch verortet sich Moritz unter dem
Genre »Pop‑Punk«, dennoch ist der Einfluss seiner Band nicht zu
überhören: […] [Süddeutsche Zeitung, 27.09.2021]
Es gibt
[…]
so etwas wie eine geistige Heimat, in der man sich weltanschaulich
verortet. [Süddeutsche Zeitung, 29.11.2019]
[Die Grünen-Politikerin Renate] Künast
verortet sich selbst »mitte‑links«, gibt der
Einordnung in Schubladen jedoch kein allzu großes Gewicht. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.03.2000]
Wie verortet sich der Mensch zwischen
Anpassung und Tradition, Selbstverleugnung und Identität? [Berliner Zeitung, 27.01.2000]
Im 14. Jahr seines Bestehens floriert das Hamburger
Kurzfilmfestival, ohne daß es sich ideologisch
richtig verortet hätte. [die tageszeitung, 25.06.1998]
Altonas SPD‑Chef Olaf Scholz,
der
sich selbst als »SPD‑Linker«
verortet, bringt es auf den Punkt:
Die
Elb‑Sozis haben keinen linken Parteiflügel mehr, der sich durch
programmatische Eigenständigkeit, reformökologisches Profil oder
personelle Alternativen dem rechtsgestrickten Voscherau‑Kurs
widersetzt. [die tageszeitung, 06.05.1997]