verplempern
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung ver-plem-pern
Wortbildung
mit ›verplempern‹ als Erstglied:
Verplemperung
Bedeutungsübersicht
- [salopp] ...
- 1. etw., besonders Zeit, Geld, sinnlos vertun, vergeuden
- 2. [landschaftlich, besonders mitteldeutsch] eine Flüssigkeit verschütten
eWDG
Bedeutung
salopp
1.
etw., besonders Zeit, Geld, sinnlos vertun, vergeuden
Beispiele:
jetzt habe ich schon zwei Stunden verplempert, ich muss endlich etw. tun
wie viel Zeit und Geld man doch so verplempert!
verplempere deine Zeit nicht mit solchem Unsinn!
sich verplempern
Zeit und Möglichkeiten zu sinnvollem Tun durch nutzlose Betätigungen, Faulenzen, Liebschaften vergeuden
Beispiele:
er hat sich zu sehr verplempert
statt eine ordentliche Arbeit aufzunehmen, verplemperte er sich mit allen möglichen Torheiten
2.
landschaftlich, besonders mitteldeutsch eine Flüssigkeit verschütten
Beispiel:
pass doch auf, dass du nicht so viel Milch beim Eingießen verplemperst!
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
plempern · Plempe · verplempern
plempern Vb. ‘(Zeit, Geld u. dgl.) unnütz vergeuden’, auch (landschaftlich) ‘plantschen, spritzen, müßig umhergehen, bummeln, hin und her schütteln, verspritzen’ (belegt seit 19. Jh., doch mundartlich gewiß erheblich älter), Intensivbildung zu (landschaftlich) plampen ‘(sich) hin und her bewegen, baumeln, müßig einhergehen, nachlässig arbeiten’ (16. Jh.). Dazu Plempe f. ‘etw. Baumelndes, besonders Säbel, Degen, Seitengewehr’ (17. Jh.), aber auch ‘(durch Schütteln) fades, dünnes Getränk’. Heute besonders verplempern Vb. ‘vergeuden, unnötig ausgeben, durch unvorsichtige Bewegung verschütten’ (16. Jh.), reflexiv ‘sich unüberlegt verlieben, sich in eine unpassende Verbindung einlassen’ (17. Jh.). Die Wortgruppe ist wohl bewegungsnachahmender Herkunft.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(sein Geld) mit vollen Händen ausgeben ·
prassen ·
vergeuden ·
verprassen ·
verschwenderisch umgehen (mit) ●
(Das) Geld (mit beiden Händen) auf die Straße werfen fig. ·
Geld aus dem Fenster werfen fig. ·
(etwas) verschwenden geh. ·
(nur so) raushauen ugs. ·
(sein Geld) unter die Leute bringen ugs. ·
aasen (mit) ugs. ·
auf den Kopf hauen ugs. ·
auf neureich machen ugs. ·
durchbringen (Vermögen) ugs. ·
mit Geld (nur so) um sich werfen ugs. ·
raushauen ugs., salopp ·
rumaasen mit ugs., rheinisch ·
urassen ugs., österr. ·
verballern ugs. ·
verbraten ugs. ·
verbuttern ugs. ·
verfrühstücken ugs. ·
verjankern ugs., österr. ·
verjubeln ugs. ·
verjuxen ugs. ·
verläppern ugs. ·
verplempern ugs. ·
verprotzen ugs. ·
verpulvern ugs. ·
verschleudern ugs. ·
vertun ugs. ·
verzocken ugs. ·
wegschmeißen ugs. ·
wegwerfen ugs. ·
zum Fenster hinauswerfen ugs. ·
zum Fenster rauswerfen ugs.
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Flüssigkeit vergießen ·
verschütten ●
plempern ugs. ·
splentern ugs., norddeutsch ·
verplempern ugs.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›verplempern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verplempern‹.
Verwendungsbeispiel für ›verplempern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der Kanzler denkt gar nicht daran, seine Zeit mit Ihnen zu verplempern.
[Die Zeit, 25.06.1976, Nr. 27]
Inzwischen sind 30 Minuten verplempert und der Erkenntniswert tendiert gegen null.
[Süddeutsche Zeitung, 08.07.2000]
Das Leben wäre nicht auszuhalten, könnte man es nicht zu einem guten Teil verplempern!
[Süddeutsche Zeitung, 04.07.1998]
Er verführt uns dazu, Zeit zu verplempern, die wir besser für das Nachdenken verwenden sollten.
[Süddeutsche Zeitung, 15.09.1997]
Der wirft ihm vor, satte 30 Mio Mark verplempert zu haben.
[Bild, 10.06.2000]
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