Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

verrotten

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikVerb · verrottet, verrottete, ist verrottet
Aussprache  [fɛɐ̯ˈʀɔtn̩]
Worttrennung ver-rot-ten
Wortzerlegung ver- rotten1
Wortbildung  mit ›verrotten‹ als Erstglied: Verrottung

Bedeutungsübersicht

  1. verfaulen, verwesen
    1. [bildlich] verderben, unbrauchbar werden
    2. [umgangssprachlich, übertragen] verkommen, den sittlichen Halt verlieren
eWDG

Bedeutung

verfaulen, verwesen
Beispiele:
wenn Pflanzenreste und Stalldung gut verrottet sind, geben sie einen ausgezeichneten Dünger ab
ein altes Boot, dessen hölzerner Boden halb verrottet war
bildlich verderben, unbrauchbar werden
Beispiel:
die Maschine hat den ganzen Winter über im Freien gestanden, und jetzt ist sie verrottet
umgangssprachlich, übertragen verkommen, den sittlichen Halt verlieren
Beispiel:
eine verrottete Familie, Gesellschaft
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
verrotten · rotten2
verrotten Vb. ‘(ver)faulen, verwesen, verderben’, übertragen ‘verkommen’ wird wie (obgleich seltener) das gleichbed. Simplex rotten2 Vb. im 17. Jh. aus dem Nd. in die Literatursprache aufgenommen. Mnd. vorrotten und mnd. rotten ‘(ver)faulen’ sowie mnl. nl. verrotten und mnl. nl. rotten vergleichen sich im germ. Sprachbereich mit ahd. roʒʒēn ‘verwesen, faulen’ (um 1000), mhd. roʒʒen ‘welk, bleich, faul werden’, asächs. roton, aengl. rotian, engl. to rot ‘(ver)faulen, verrotten, verwesen’, anord. rotinn, schwed. rutten ‘verfault’. Daneben stehen (ablautend mit langem Vokal) mhd. rōʒen ‘faulen’, mnd. rōten, mnl. rōten, rootten, nl. roten ‘Flachs im Wasser faulen lassen und dadurch mürbe machen’ sowie mhd. rōʒ ‘mürbe’. Die Wortgruppe läßt sich mit lat. rūdus ‘zerbröckeltes Gestein, Geröll, Schutt’ (eigentlich ‘Zerfallenes, Aufgelöstes’), mir. rūad ‘Ruine’ verbinden und auf ie. *reud- ‘zerreißen’ zurückführen, eine Erweiterung der Wurzel ie. *reu-, *reu̯ə- ‘aufreißen, graben, aufwühlen, ausreißen, raffen’ (s. roden).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

faulen · modern · verfaulen · vergammeln · verkommen · verludern · vermodern · verrotten · verwesen  ●  gammeln ugs. · verlottern ugs.

Typische Verbindungen zu ›verrotten‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verrotten‹.

Verwendungsbeispiel für ›verrotten‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Auf Dauer kann bei dieser Politik ihre Wirtschaft nur verrotten. [Die Zeit, 04.04.1986, Nr. 15]
Wir dürfen nicht zulassen, dass alles weiter bergab geht, hilflose Politiker das Land verrotten lassen. [Die Welt, 21.11.2002]
Dazu wurde der Wald fast völlig abgeholzt, dabei mehrhundertjährige Eichen gefällt, und sie verrotten jetzt. [Süddeutsche Zeitung, 03.09.1994]
Man hätte alles so stehen und liegen und verrotten lassen sollen. [Süddeutsche Zeitung, 02.07.2001]
Während sie äußerlich verrotten, durchweht sie von innen erstmals seit langem ein frischer Wind. [Süddeutsche Zeitung, 10.07.2003]
Zitationshilfe
„verrotten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/verrotten>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Verrohung
verrollen
verrosten
Verroterie cloisonnée
Verroterien
Verrottung
Verrucano
verrucht
Verruchtheit
verrückbar

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Referenzkorpora

Metakorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora