versöhnen
Vb.
älter
versühnen
‘einen Streit zwischen Gegnern schlichten, Frieden zwischen jmdm. (sich) und anderen stiften’,
ahd.
firsuonen
‘sühnen, ausgleichen’
(9. Jh.),
mhd.
versüenen,
versuonen,
(
md.)
versūnen
‘sühnen, gutmachen, ausgleichen, stillen’,
mnd.
vorsȫnen,
versoenen,
vorsuͤnen,
mnl.
versoenen,
versuenen,
nl.
verzoenen
sind verstärkende Präfixbildungen zu dem unter
Sühne
(s. d.)
behandelten Verb
sühnen.
Der Wandel des Tonvokals von
üe
zu
ö
(vor
n)
vollzieht sich zufrühst im
Obd.
(14. Jh.);
in anderen Fällen dürfte
ö
(z. B. bei
Luther,
neben
ü)
auf
nd. Einfluß zurückgehen.
Poetische Sprache bewahrt
versühnen
bis ins 19. Jh.
–
versöhnlich
Adj.
‘bereit, sich zu versöhnen, nicht nachtragend, vermittelnd’
(Ende 15. Jh.,
versünlich).
Versöhnung
f.
mhd.
versüenunge.