verschüttgehen
GrammatikVerb · geht verschütt, ging verschütt, ist verschüttgegangen
Aussprache
Worttrennung ver-schütt-ge-hen
Bedeutungsübersicht
- [salopp] ...
- 1. ...
- 2. ⟨jmd. geht verschütt⟩
eWDG
Bedeutung
salopp
1.
Beispiel:
etw. geht verschütt (= etw. geht verloren, kommt abhanden)
2.
⟨jmd. geht verschütt⟩
a)
jmd. kommt bei etw. um
b)
jmd. kommt moralisch, sozial herunter, verkommt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
verschüttgehen Vb. in der Gaunersprache ‘eingesperrt, verhaftet werden’ (Mitte 19. Jh., im Berlin.), verschütt ‘in Arrest befindlich’ (Anfang 19. Jh.), Verschütt ‘Haft’. Wohl zu mnd. nd. schütten ‘hemmen, einsperren, durch Absperrung in der Bewegung behindern’ (auch vom in fremde Felder eingedrungenen Vieh durch den Feldhüter), mnl. verschutten ‘(ver)hindern, abhalten’, auch ‘in einen Verschlag sperren’. Vgl. ; zur Etymologie s. lautlich entsprechendes nhd. Berlinisch (1928) 173schützen. Danach in der Umgangssprache verschüttgehen ‘verlorengehen, abhanden kommen, umkommen, unter die Räder kommen’ (20. Jh.) mit volksetymologischer Anlehnung an schütten (s. d.) bzw. verschütten, verschüttet (werden).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
abhandenkommen ·
in Verlust geraten ·
verloren gehen ·
verschwinden ·
verschüttgehen ·
von der Bildfläche verschwinden ●
(sich) in Luft auflösen fig. ·
bachab gehen fig., schweiz. ·
in Verstoß geraten österr., Amtsdeutsch ·
(einer Sache) verlustig gehen geh., Amtsdeutsch ·
(jemandem) entgleiten geh., fig. ·
(sich) selbständig machen ugs., fig., scherzhaft ·
flöten gehen ugs., fig. ·
hopsgehen ugs. ·
tschari gehen ugs., österr. ·
unter die Räder kommen ugs., fig. ·
vom Schlitten fallen ugs., fig. ·
wegkommen ugs.
Assoziationen |
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Verwendungsbeispiele für ›verschüttgehen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nur selten wird photographiert an Stammtischen, und die wenigen Aufnahmen, die es von Jochen gibt, sind verschüttgegangen.
[Süddeutsche Zeitung, 31.10.1995]
Die Werke der Maler könnten mittlerweile ein Vermögen wert sein, wären sie nicht durch Krieg und Vertreibung verschüttgegangen.
[Die Zeit, 24.11.1989, Nr. 48]
Freilich ist auch die Version zu hören, die Post aus Franken könne irgendwo zwischen zwei Abteilungen verschüttgegangen sein.
[Die Zeit, 16.02.1996, Nr. 8]
Der Krüger war gottlob längst wieder verschüttgegangen, hatte seine Arbeitskollegen bemaust.
[Fallada, Hans: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt – Bd. 2, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1990 [1934], S. 34]
Wir fragen uns nur einigermaßen ratlos, ob in der Industriegesellschaft das »echte« Souvenir nicht ohnedies schon verschüttgegangen ist.
[Die Zeit, 01.08.1980, Nr. 32]
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