verschlüsseln
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung ver-schlüs-seln
Wortbildung
mit ›verschlüsseln‹ als Erstglied:
Verschlüsselung · Verschlüsslung
Bedeutungsübersicht
- 1. einen Text in eine besondere, für andere nicht verständliche sprachliche Form bringen
- 2. [Informations- und Telekommunikationstechnik] Daten, Informationen in eine Darstellungsform, einen Algorithmus umsetzen, um sie zur Bearbeitung, besonders durch die Lochkartentechnik, elektronische Datenverarbeitung oder für Nachrichtenübermittlung geeignet zu machen
eWDG
Bedeutungen
1.
einen Text in eine besondere, für andere nicht verständliche sprachliche Form bringen
in gegensätzlicher Bedeutung zu entschlüsseln
a)
einen Text in einen Kode, Schlüssel umsetzen, um seinen Inhalt geheim halten zu können
Beispiele:
einen Text verschlüsseln
etw. verschlüsselt formulieren
verschlüsselte Nachrichten
b)
in einem Text die Tatsachen so verschleiern, in der sprachlichen Aussage verbergen, dass sie nicht ohne weiteres erkannt, verstanden werden können
2.
Informations- und Telekommunikationstechnik Daten, Informationen in eine Darstellungsform, einen Algorithmus umsetzen, um sie zur Bearbeitung, besonders durch die Lochkartentechnik, elektronische Datenverarbeitung oder für Nachrichtenübermittlung geeignet zu machen
Beispiele:
die Angaben werden nach einem bestimmten System, Kode verschlüsselt und in den Computer eingegeben
Krankengeschichten verschlüsseln
Messergebnisse mit Maschinen verschlüsseln
Daten in verschlüsselter Form versenden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schlüssel · verschlüsseln · entschlüsseln · aufschlüsseln · Schlüsselbein · Schlüsselblume
Schlüssel m. ‘zu einem Schloß gehöriges und dadurch zum Sperren oder Öffnen dienendes Gerät’, auch ‘schlüsselartiges Drehwerkzeug’ (z. B. Schraubenschlüssel). Mit dem Suffix für Gerätebezeichnungen germ. -ila- gebildetes und nur kontinentalwestgerm. bezeugtes ahd. sluʒʒil (9. Jh.), mhd. slüʒʒel, asächs. slutil, mnd. slȫtel, slöttel, mnl. slotel, nl. sleutel, afries. sletel (westgerm. *slutila-) steht ablautend neben dem unter schließen (s. d.) behandelten Verb. Schlüssel gilt vielfach schon seit mhd. Zeit als Zeichen und Symbol von (amtlicher) Würde, Gewalt, Dienstbarkeit und steht danach sinnbildlich für Macht. Ferner wird das Substantiv übertragen auf Handlungen und Verhaltensweisen, die Geneigtheit und Sympathie erwecken, also Zugang zu Vertrauen und Liebe (vgl. mhd. der slüʒʒel sīner minne) ermöglichen, und auf die innere Bereitschaft und Fähigkeit, die Gedanken, Pläne, Wissen erschließt (vgl. Schlüssel des Erkentnis Luther, nach spätlat. clāvis scientiae der Bibel). In erweitertem Sinne tritt es für Auffassung und Verständnis erschließende Zeichen bzw. Zeichensysteme ein, z. B. ‘Notenschlüssel’ (13. Jh.), ‘Zeichenkodex zur Entzifferung einer Geheimschrift, Erklärung für ein Geheimnis’ (18. Jh.). – verschlüsseln Vb. ‘chiffrieren, in Geheimzeichen umsetzen’, entschlüsseln Vb. ‘dechiffrieren’, aufschlüsseln Vb. ‘nach einem bestimmten, vorgegebenen System aufgliedern’ (alle 20. Jh.). Schlüsselbein n. Bezeichnung des paarigen, vom oberen Brustbein zum Schulterblatt führenden Knochens (17. Jh.), eine Übersetzung von medizin.-lat. clāvīcula (lat. ‘Schlüsselchen’, spätlat. auch ‘Fessel am Pferdefuß’) bzw. clāvis iugulī, wohl nach griech. klé͞is (κλείς) ‘Schlüssel’ und ‘Schlüsselbein’, da griechische Ärzte die Bezeichnung für einen S-förmigen Schlüssel zum Öffnen von Schlössern mit Fallriegeln auf die Form des Knochens übertragen. Älter Schlüssel der Brust (um 1600). Schlüsselblume f. in ihrer Blütenform Schlüsseln ähnliche Primelart (15. Jh.); s. Himmelschlüssel.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›verschlüsseln‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verschlüsseln‹.
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entschlüsseln
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Verwendungsbeispiele für ›verschlüsseln‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Um zu gewährleisten, dass nicht jemand anderes mit einem baugleichen Empfänger alles mitliest, was man schreibt, kann die Hardware die Übertragung verschlüsseln.
[C’t, 2001, Nr. 22]
Diese Daten sind so verschlüsselt, dass nur der Server als Intermediär sie lesen kann.
[C’t, 2001, Nr. 7]
Ich arbeite so viel mit Finnisch – also ist das immer verschlüsselt.
[C’t, 2000, Nr. 9]
Neben den eigentlichen Daten sollte man auch die temporären Daten vom System verschlüsseln lassen.
[C’t, 2000, Nr. 5]
Das M. kann ferner dazu dienen, einen Satz oder einen Gedanken zu verschlüsseln.
[o. A.: Lexikon der Kunst – M. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1992], S. 11934]
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