schlingen2
Vb.
‘schlucken, gierig und schnell essen’.
Ahd.
slintan
(8. Jh.),
mhd.
slinden
‘schlucken, (ver)schlingen’,
asächs.
slindan,
mnd.
slinden,
got.
fraslindan
(
germ.
*slendan)
führen vielleicht mit
lit.
lįsti
(
lendù)
‘kriechen, hineingehen’
als nasalierte Formen
(s. auch
Schlund)
auf
ie.
*(s)leidh-
‘schlüpfrig, gleiten’
(s.
Schlitten),
eine Erweiterung der Wurzel
ie.
*lei-
‘schleimig, durch Nässe glitschiger Boden, ausgleiten, worüber hinschleifen oder -streichen, schmieren’
(wozu auch
Lehm
und
Leim,
s. d.).
Als Ausgangsbedeutung ergibt sich
‘gleiten lassen’.
Seit dem 15. Jh. lassen sich Formen
mit
md. Übergang von
-nd-
zu
-ng-
nachweisen.
schlinden
hält sich in der Literatursprache bis ins 17. Jh. neben sich durch
Luther
verbreitendem
schlingen.
verschlingen
Vb.
‘ganz und gar hinunterschlucken, gierig essen’,
ahd.
firslintan
(8. Jh.),
mhd.
verslinden,
seit dem 15. Jh.
verslingen,
verschlingen.