schmähen
Vb.
‘(mit Worten) verächtlich machen, beschimpfen, beleidigen’,
ahd.
smāhen
(10. Jh.,
in der Fügung
gismāhit werdan
‘im Wert gemindert, wertlos werden’,
vorher
bismāhen,
9. Jh.;
vgl. auch
bismāhēn
‘schmutzig, gering sein’,
8. Jh.,
irsmāhēn
‘wertlos werden’,
9. Jh.),
mhd.
smæhen,
smāhen,
smæen,
smān
‘geringschätzig behandeln, verächtlich machen, verachten, beschimpfen, entehren’,
anord.
smā
‘höhnen, spotten’
(
germ.
*smāhōn,
*smēhijan)
ist als Faktitivum abgeleitet vom Adjektiv
ahd.
smāhi,
auch
smāh
(9. Jh.),
mhd.
smæhe
‘klein, gering, verächtlich’
(s.
Schmach)
und bedeutet daher eigentlich
‘klein, gering machen’;
vgl. auch das verwandte Verb
anord.
smā
‘höhnen, spotten’.
verschmähen
Vb.
‘geringschätzig, verächtlich zurückweisen’,
auch
‘ärgern’,
ahd.
firsmāhen
‘gering achten’
(um 1000),
mhd.
versmāhen,
versmæhen
‘in entehrender Weise geringschätzen, schmählich behandeln, verstoßen, verachten’.
schmählich
Adj.
‘beschimpfend, verächtlich’,
ahd.
smāhlīh
‘klein, gering an Wert, schändlich, verächtlich’
(9. Jh.),
mhd.
smæhelich,
smæhlich.
Im 18. Jh. auch abgeschwächt
‘ärgerlich, garstig’
oder
‘sehr groß, arg’
(
schmählich groß,
schmähliche Hitze).
Schmähschrift
f.
‘Schrift beschimpfenden, beleidigenden Inhalts’
(15. Jh.).