Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

verschwimmen

Grammatik Verb · verschwimmt, verschwamm, ist verschwommen
Aussprache 
Worttrennung ver-schwim-men
Wortzerlegung ver- schwimmen
Wortbildung  mit ›verschwimmen‹ als Grundform: verschwommen
eWDG

Bedeutung

etw. verschwimmtetw. wird undeutlich, unklar, verliert seine klaren Umrisse
Beispiele:
die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen
im Zwielicht verschwammen die Farben ineinander
in der Ferne verschwammen die Berge im Dunst, Nebel
am Horizont verschwammen Himmel und Erde in eins
sein Fernsehbild war verschwommen
er konnte nur verschwommene Laute wahrnehmen
jmdm. verschwimmt der Blick, verschwimmen die Augen, verschwimmt es vor den Augen (= jmd. kann nicht mehr klar und deutlich sehen)
bildlich
Beispiele:
die Unterschiede, Grenzen verschwimmen (= gehen ineinander über)
eine verschwommene (= unklare) Begründung, Darstellung, Formulierung, Hoffnung, Vorstellung
das ist mir zu verschwommen ausgedrückt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

schwimmen · verschwimmen · verschwommen · Schwimmer
schwimmen Vb. ‘sich im Wasser bewegen, ohne abzusinken, von einer Flüssigkeit getragen werden’. Das starke Verb ahd. swimman (8. Jh.), mhd. swimmen, mnd. mnl. swemmen, nl. zwemmen, afries. swimma, swomma, aengl. swimman, engl. to swim, anord. svimma, svima, schwed. simma (germ. *swimman) läßt sich mit den unter schwemmen (s. d.) genannten Formen, mit gleichfalls ablautenden mhd. swamen ‘schwimmen’, norw. (mundartlich) svamla, sumla ‘plätschern’ und (mit dem Suffix germ. -sla- abgeleitetem) got. swumfsl n. ‘Teich’ verbinden. Außergerm. bieten sich keine sicheren Vergleichsmöglichkeiten. Pokorny 1, 1046 möchte air. to-senn- (aus *su̯em-d-ne) ‘verfolgen’ heranziehen und daraus eine (allerdings zweifelhafte) Wurzel ie. *su̯em- ‘sich bewegen’ erschließen, während de Vries Nl. 877 an ein Substratwort denkt. schwimmen gilt von Anfang an vom Menschen, wird dann auch auf Tiere und Gegenstände übertragen; seit dem 18. Jh. erscheint es häufig mit Bezug auf Auge und Sehvermögen im Sinne von ‘unklar sichtbar sein, in der Ferne als Bild zerfließen’. So auch verschwimmen Vb. ‘für das Auge undeutlich werden’ (18. Jh.), dazu verschwommen Part.adj. (seit dem 19. Jh. geläufig). Schwimmer m. ‘wer schwimmt, die Sportart Schwimmen betreibt’ (15. Jh.), ‘auf der Wasseroberfläche schwimmendes technisches Gerät’ (19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›verschwimmen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verschwimmen‹.

Verwendungsbeispiele für ›verschwimmen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das sei eine »recht verschwommene Art von Logik«, schließt das Blatt. [Die Zeit, 23.06.2008, Nr. 26]
Ein kleiner Cognac macht alles nicht besser, nicht leichter, aber verschwommener. [Die Zeit, 03.11.2005, Nr. 45]
Stetig verdichtet sich die Opposition zu einer verschwommenen Idee von der Welt da draußen. [Die Zeit, 29.10.2001, Nr. 44]
Orte, wo »man« nicht hinfährt, liegen irgendwo in verschwommener Ferne. [Die Zeit, 09.12.1966, Nr. 50]
Er redet nur ständig um sie herum, in glänzenden, aber verschwommenen Phrasen. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 2: Neuzeit und Gegenwart. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1952], S. 2036]
Zitationshilfe
„verschwimmen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/verschwimmen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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