trocken
Adj.
‘frei von Feuchtigkeit, dürr, sachlich, langweilig’,
ahd.
truckan
(8. Jh.),
mhd.
trucken,
asächs.
drokno
führen auf einen alten
(mit
nu-Suffix
gebildeten)
u-Stamm
(
germ.
*druknu-,
mit aus
g
verschärftem
k
vor
n).
Daneben stehen ablautend die
ja-Stämme
nd.
dröge
Adj.
mnd.
drȫge,
mnl.
drōghe,
dröghe,
nl.
droog
(
germ.
*draugja-)
und
mnd.
drǖge,
drȳge,
mnl.
drūghe,
aengl.
drȳge,
engl.
dry
(
germ.
*drūgja-).
Verwandt ist vielleicht
anord.
draugr
‘(Baum)stamm’,
falls eigentlich
‘trockener Stamm’.
Außergerm. Beziehungen gelten als ungesichert,
so daß
de Vries
Nl.
139
Herkunft aus einer Substratsprache vermutet.
Im
Nhd. stehen bis ins 18. Jh.
trucken
und
trocken
nebeneinander;
die sich durchsetzende
o-Form
entspricht
md. westobd. Gebrauch.
trocknen
Vb.
‘trocken machen, trocken werden’,
hervorgegangen aus zwei ursprünglich verschiedenen Verben,
und zwar aus intransitivem
ahd.
irtruckanēn
(8. Jh.),
mhd.
truck(en)en
‘trocken werden’
und faktitivem transitivem
ahd.
truckanen
(um 1000),
mhd.
trück(en)en
‘trocken machen’.
Im
Nhd. entsteht in Anlehnung an das Adjektiv
sowohl intransitives wie transitives
trucknen
und
trocknen,
bis auch hier die
o-Form
allgemein wird.
austrocknen
Vb.
‘völlig trocken werden, völlig trocken machen’
(2. Hälfte 15. Jh.).
vertrocknen
Vb.
‘trocken werden, durch Trockenheit absterben’,
mhd.
vertruckenen,
bis ins 19. Jh. gelegentlich auch transitiv.