walten
Vb.
‘herrschen, Macht und Verfügung haben über etw.’.
Das ursprünglich reduplizierende Verb
ahd.
waltan
(8. Jh.),
mhd.
walten
‘Gewalt haben, herrschen, in Gewalt haben, besitzen, sorgen, pflegen, tun, bewirken’,
asächs.
waldan,
mnd.
walden,
wolden,
mnl.
wouden,
aengl.
wealdan,
anord.
valda,
aschwed.
valda,
schwed.
vålla
(‘verursachen’),
got.
waldan
‘ausreichen, dem Hauswesen vorstehen, seine Macht gebrauchen’
(
germ.
*waldan)
zeigt wie die
baltoslaw. Formen
lit.
valdýti
‘beherrschen, regieren, lenken’,
veldė́ti
‘besitzen, regieren’,
aslaw.
vlasti,
russ.
(älter)
volodét’
(
володеть)
‘herrschen’
Dentalerweiterung
(-dh-)
der Wurzel
ie.
*u̯al-
‘stark sein’,
die unerweitert vorliegt in
lat.
valēre
‘bei Kräften, stark, gesund sein’,
air.
(mit präsensbildendem
n)
faln-,
foln-
‘herrschen’,
flaith
‘Herrschaft, Fürst’.
Der Übergang zur im
Nhd. vorherrschenden schwachen Flexion
setzt vereinzelt bereits im
Mhd. ein.
–
verwalten
Vb.
‘etw. regeln, für etw. (sorgend) zuständig sein’,
mhd.
verwalten
‘in Gewalt haben, sorgen für’,
reflexiv
‘Gewalt, Kraft haben, in Gewalt haben, können’;
Verwalter
m.
‘wer für etw. zuständig ist’
(16. Jh.);
Verwaltung
f.
‘Aufgabe, Tätigkeit, Administration’
(15. Jh.),
‘verwaltende, zuständige Institution, Behörde’
(19. Jh.).