Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

verwenden

Grammatik Verb · verwendet, verwandte, hat verwandt
Grammatik Verb · verwendete, hat verwendet
Aussprache 
Worttrennung ver-wen-den
Grundformwenden
Wortbildung  mit ›verwenden‹ als Erstglied: Verwender · Verwendung · verwendbar
 ·  mit ›verwenden‹ als Letztglied: weiterverwenden · wieder verwenden · wiederverwenden

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. etw. benutzen, gebrauchen, anwenden
  2. 2. ⟨sich für jmdn., etw. verwenden⟩ sich für jmdn., etw. einsetzen
  3. 3. [gehoben, veraltend] ...
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. benutzen, gebrauchen, anwenden
Beispiele:
eine Sache zweckmäßig, sinnvoll, richtig, falsch, gut, schlecht verwenden
ein Waschmittel, Präparat verwenden
im Unterricht verwendet er dieses Lehrbuch
diesen Teppich können wir nicht mehr verwenden
seine Zeit nutzbringend verwenden
er hat viel Zeit, Kraft, Fleiß, Mühe auf diese Arbeit verwandt, verwendet
man sieht diesem selbstgebastelten Spielzeug an, wie viel Sorgfalt darauf verwandt wurde
Geld(mittel) für etw. verwenden
sie haben diesen Kredit für den Kauf eines Wohnzimmers verwendet
sie verwandte den Stoff für einen Rock
bei der, zur Zubereitung der Speisen, beim Backen verwendet sie stets gute Zutaten
Maschinen, Pferde bei der Feldarbeit verwenden
diese Pflanze wird zur Herstellung mehrerer Heilmittel verwendet
2.
sich für jmdn., etw. verwendensich für jmdn., etw. einsetzen
Beispiele:
sie hat sich (bei ihm) für dich verwandt, verwendet
er verwandte sich sehr für die Einrichtung eines Spielplatzes
3.
gehoben, veraltend
Beispiele:
die Augen nicht von jmdm., von etw. verwenden (= ab-, wegwenden)
sie verwandte kein Auge, keinen Blick von ihm, von dem Bild
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

wenden · Wende · Wendeltreppe · wendig · auswendig · inwendig · anwenden · aufwenden · Aufwand · einwenden · entwenden · verwenden
wenden Vb. ‘(sich) umdrehen, umkehren, verändern’, ahd. wenten (8. Jh.), mhd. wenden, asächs. wendian, mnd. mnl. nl. wenden, afries. wenda, aengl. wendan, engl. to wend, anord. venda, schwed. vända, got. wandjan (germ. *wandjan) ist Kausativum zu dem unter winden (s. d.) dargestellten Verb und bedeutet eigentlich ‘drehen machen’. – Wende f. ‘Umkehr’, ahd. wentī (um 1000), mhd. wende. Wendeltreppe f. ‘wie eine Schraube um eine Achse führende Treppe’ (16. Jh., zuerst md.), zu spätmhd. wendel m. ‘Wendender, sich Wendendes, Gewundenes’ (zum oben genannten Verb gebildet), älteres gleichbed. Wendelstein m., ahd. wentilstein (11. Jh.), mhd. wendelstein ‘Turm mit sich windender Steintreppe’ ersetzend. wendig Adj. ‘wendbar, wandelbar, gewandt, geschickt’, ahd. wentīg (um 1000, vgl. mānōdwentīg ‘monatlich wiederkehrend’, 9. Jh.), mhd. wendec, wendic ‘rückgängig, abwendig’. auswendig Adv. ‘ohne Vorlage, aus dem Gedächtnis’ (16. Jh.), vorwiegend in Verbindungen wie auswendig lernen, können; auch (heute selten) als Adj. und Adv. ‘nach außen gekehrt, auf der Außenseite befindlich, äußerlich’, mhd. ūʒwendic ‘äußerlich, auswärtig, auf der äußeren Seite’. inwendig Adj. ‘auf der inneren Seite, innen’, mhd. innewendic ‘innerlich, innerhalb (des Hauses bleibend), häuslich, auf der inneren Seite’. anwenden Vb. ‘zu einem bestimmten Zweck, mit einer bestimmten Absicht gebrauchen, auf etw. beziehen, übertragen’ (16. Jh.), ahd. anawenten ‘hinwenden, hinlenken auf’ (9. Jh.), mhd. anwenden. aufwenden Vb. ‘aufbringen für etw., zahlen, ausgeben’ (15. Jh.); vgl. ahd. ūfwenten ‘in die Höhe wenden’ (um 900). Aufwand m. ‘Kosten, Ausgaben’ (18. Jh.). einwenden Vb. ‘widersprechen’ (18. Jh.), ‘zugunsten sprechen’ (17. Jh.). entwenden Vb. ‘stehlen’, mhd. entwenden ‘entgehen, entziehen, abwenden, frei machen von’. verwenden Vb. ‘benutzen, gebrauchen’ (16. Jh.); ahd. firwenten ‘jmdn. von etw. abbringen’ (Hs. 12. Jh.), mhd. verwenden ‘rückgängig machen, abwenden, wehren, entfernen, umkehren, verwandeln, zerstören, ausstatten’.

Thesaurus

Synonymgruppe
(sich) einer Sache bedienen · (zu etwas) heranziehen · anwenden · benutzen · benützen · einsetzen · gebrauchen · greifen (zu) · in Gebrauch nehmen · nutzen · nützen · verwenden · zum Einsatz bringen  ●  zur Anwendung bringen Papierdeutsch · adhibieren geh., veraltet
Assoziationen
  • Verwendung finden · eingesetzt werden · genutzt werden · verwendet werden · zum Einsatz kommen
  • Anwendung · Einsatz · Verwendung  ●  Applikation fachspr.
  • (für seine Zwecke) nutzen · (für seine Zwecke) zu nutzen verstehen · (seinen) Nutzen ziehen (aus) · (sich etwas) zu Nutze machen · (sich etwas) zunutze machen · Gebrauch machen (von) · Kapital schlagen (aus) · Vorteil ziehen (aus) · ausbeuten · ausnutzen · ausnützen · ausschlachten · für seine Zwecke nutzen · für sich nutzen · instrumentalisieren · nutzen  ●  (aus etwas) Kapital schlagen fig. · (etwas) ausschlachten fig. · Honig saugen (aus) geh., fig.
  • (einen) Zweck erfüllen · (etwas) machen können (mit) · nutze sein (zu / für) · nütze sein (zu) · zu gebrauchen sein (zu)  ●  (etwas) nehmen können (zu / für / um zu) ugs. · da sein (für / zu) ugs. · gut sein (für) ugs.
Synonymgruppe
(ein) gutes Wort einlegen (für) · (sich auf jemandes) Seite stellen · (sich) einsetzen (für) · (sich) ins Zeug legen (für) · (sich) stellen (hinter) · (sich) verwenden (für) · Fürsprache halten (für) · eintreten (für)  ●  (eine) Lanze brechen (für) fig.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›verwenden‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verwenden‹.

Verwendungsbeispiele für ›verwenden‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Den Lehrern steht es frei, nach eigenem Ermessen ergänzendes Material zu verwenden. [Die Zeit, 07.10.2012, Nr. 39]
Da verwendete schon jede zweite deutsche Frau und jeder dritte Mann ein Deo. [Hars, Wolfgang: Nichts ist unmöglich! Lexikon der Werbesprüche, München: Piper 2001 [1999], S. 259]
So verwandte er jedes bißchen Kraft, das er noch hatte, darauf, auf sie zu zu paddeln. [Hohlbein, Wolfgang: Das Druidentor, Stuttgart: Weitbrecht 1993, S. 135]
Der Computer als technisches Gerät, die Hardware allein ohne Software, läßt sich nicht ohne weiteres nützlich verwenden. [Rechenberg, Peter: Was ist Informatik?, München: Hanser 1994 [1991], S. 117]
Der Chip kann in bestehenden wie auch in künftigen Systemen verwendet werden. [o. A. [jj]: 64-Megabit Chip. In: Aktuelles Lexikon 1974-2000, München: DIZ 2000 [1997]]
Zitationshilfe
„verwenden“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/verwenden>.

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