Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

verwunden

Grammatik Verb · verwundet, verwundete, hat verwundet
Aussprache 
Worttrennung ver-wun-den
GrundformWunde
Wortbildung  mit ›verwunden‹ als Erstglied: Verwundung · verwundbar  ·  mit ›verwunden‹ als Letztglied: unverwundet
eWDG

Bedeutung

jmdn. durch Anwendung von Waffen verletzen, besonders im Krieg
Beispiele:
leicht, schwer, tödlich verwundet werden
er wurde im Krieg (durch Granatsplitter, Bombensplitter) verwundet
ein Transport von Verwundeten
ein Tier verwunden
bildlich jmdn. kränken
Beispiele:
seine Worte haben, er hat mich tief verwundet
jmdn. in seinen Gefühlen verwunden
jmds. Eitelkeit verwunden (= verletzen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

wund · verwunden · Wunde · Wundfieber
wund Adj. ‘verletzt’, ahd. (9. Jh.), mhd. mnd. wunt, asächs. wund, mnl. wont, nl. wond, aengl. wund, got. wunds (germ. *wunda-). Aus einem Verbaladjektiv auf ie. -to- (*u̯ṇto-), das mit mnd. wene ‘Geschwulst, Beule’, aengl. wen(n), wæn(n) ‘Geschwulst’ (eigentlich ‘Beule von einem Schlag’), engl. wen, kymr. ym-wan ‘kämpfen’, mkymr. gweint ‘ich durchbohrte’ zu einer Wurzel ie. *u̯en- ‘schlagen, verwunden’ gestellt wird. Das Adjektiv bedeutet eigentlich ‘durch Schlagen verletzt’, bezieht sich in neuerer Sprache dagegen meist auf offene, aufgeriebene Hautstellen (16. Jh.). – verwunden Vb. ‘verletzen’ (besonders durch Waffen), mhd. verwunden; vgl. ahd. wuntōn ‘verwunden’ (8. Jh.), mhd. wunden, nhd. wunden (dichterisch noch im 19. Jh.). Wunde f. ‘offene Körperverletzung’, ahd. wunta (8. Jh.), mhd. wunde, asächs. wunda, mnl. wonde, nl. wond(e), aengl. wund, engl. wound, anord. und, tiefstufiges Nomen actionis (germ. *wundō) mit dem Suffix ie. -tā zur oben angegebenen Wurzel. Wundfieber n. ‘durch Infektion einer Wunde hervorgerufenes Fieber’ (16. Jh., Paracelsus).

Thesaurus

Synonymgruppe
Schmerzen zufügen · traumatisieren · verletzen · versehren · verwunden · wehtun  ●  weh tun  ugs.
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›verwunden‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verwunden‹.

Verwendungsbeispiele für ›verwunden‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wenn er später erwachen würde, dann wäre er nur verwundet. [Born, Nicolas: Die Fälschung, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1980 [1979], S. 261]
Wenn man jemanden töten will, dann verwundet man ihn gewöhnlich nicht am Arme. [Friedländer, Hugo: Ein »Ritualmord«-Prozeß. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1912], S. 25785]
Durch das Verhalten staatlicher Stellen seien nicht wenige »so verwundet, daß sie hier nicht mehr leben mögen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1988]]
Verwundet ist nach dieser Terminologie, wer beim Kampf körperlichen Schaden erleidet, ohne getötet zu werden. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1950]]
Weil sie erst dann begreifen würden, wie verwundet sie sind. [Die Zeit, 12.07.2010, Nr. 28]
Zitationshilfe
„verwunden“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/verwunden>.

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