umgangssprachlich, übertrieben ⟨etw., jmd. reißt jmdn. vom Hocker⟩begeistern, beeindrucken, verblüffen; (positiv wie negativ) überraschen, überwältigen
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: wirklich, schier vom Hocker reißen
Beispiele:
Eines Tages riss mich eine
ganz besondere Episode [der TV-Musikshows]
vom Hocker. In der Folge über David Bowie und den
Gitarristen Mick Ronson verwandelte sich Bowie in Ziggy Stardust – und
veränderte damit mein Leben. […] [Süddeutsche Zeitung, 16.01.2016]
Vor Begeisterung schier vom Hocker reißt es
die Zuhörer beim Johann Wolfgang von Goethe gewidmeten
h‑Moll‑Klavierquartett. [Südkurier, 03.06.2009]
Anders als
bei
Poetryslams dreht sich bei FameLab alles um Wissenschaft. Die Regeln sind
für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleich: Drei Minuten Zeit, eine
Fläche von 1×1 Meter und Requisiten ihrer Wahl – mehr bleibt den Kandidaten
nicht, um Publikum und Jury vom Hocker zu
reißen. [Mittelbayerische, 27.02.2020]
Spielerisch hat die Begegnung heute sicherlich keinen vom
Hocker gerissen, aber es ist klar, dass im Abstiegskampf
nicht immer Glanz versprüht werden kann. [Mittelbayerische, 30.10.2019]
Vom Hocker reißen wird es [das Gesamtpaket der Telekom] allerdings vor allem diejenigen
nicht, die seit Jahren per Smartphone oder Tablet Filme sehen oder ihren
heimischen Fernseher ohnehin bereits zur eigenen Multimedia‑Zentrale
ausgebaut haben. [Die Welt, 13.06.2016]
Das, was Standing Ovations eigentlich ausdrücken sollen, dass ich
wirklich vom Hocker gerissen bin wie nach einer
begeisternden Theateraufführung, dass mich ein echtes Glücksgefühl erfasst,
das ist doch selten. […] es ist leider
Gottes so geworden, dass es [Aufstehen] eine
Pflichtdemonstration geworden ist, ob auf Parteitagen oder im Parlament:
[…] [Die Zeit, 28.05.2003]