vulgär
Adj.
‘allgemein, alltäglich, allgemein üblich, Volks-’,
aber auch
‘gewöhnlich, gemein’.
Es handelt sich um eine Entlehnung aus
lat.
vulgāris
‘allgemein, alltäglich, allbekannt, öffentlich, gemein’
(zu
lat.
volgus,
vulgus
‘große Menge, Volk, Masse, Pöbel’)
bzw. aus darauf beruhendem
frz.
vulgaire
‘allgemein bekannt, gemein, gewöhnlich, alltäglich’.
Anfangs (17. Jh.,
in
frz. Schreibung)
vulgaire,
dann
(dem
Lat. folgend)
Vulgarsprache
‘einheimische, angestammte Sprache, Sprache einer ethnischen Einheit’
(Anfang 18. Jh.),
auch
‘volkstümliche Sprache, Alltags-, Umgangssprache’
(Ende 18. Jh.),
entsprechend
vulgare Sprache
(1. Hälfte 19. Jh.).
Daneben häufiger
vulgär,
Vulgärpoesie
(2. Hälfte 18. Jh.),
Vulgärlatein
(19. Jh.),
Vulgärliteratur,
-recht,
-bewußtsein
(20. Jh.).
vulgär
bedeutet aber auch
‘gewöhnlich, unfein, grob, ordinär’
(Mitte 18. Jh.)
und
‘in der Masse verbreitet, trivial’
sowie
‘(für die Masse) vereinfacht, unwissenschaftlich, oberflächlich’
(Mitte 19. Jh.).