wählen
Vb.
‘(unter mehreren Möglichkeiten) aussuchen, nach eigenem Ermessen bestimmen’,
ahd.
wellen
(8. Jh.),
mhd.
weln,
wel(l)en,
anord.
velja,
schwed.
välja,
got.
waljan
ist zu der unter
wollen2
(s. d.)
angegebenen Wurzel
ie.
*u̯el-
‘wollen, wählen’
gebildet.
Ahd.
wellen
(aus
germ.
*waljan)
tritt auch als Infinitiv in das Paradigma des unter
wollen2
behandelten Verbs ein.
Wahl
f.
‘Möglichkeit, unter mehreren auszusuchen, Bestimmung nach eigenem Ermessen, nach freiem Entschluß’,
ahd.
wala
(9. Jh.),
mhd.
wal(e),
im Genus abweichend
anord.
val
n.,
schwed.
val
n.;
Bildung zum Verb.
Wahlverwandtschaft
f.
das Bestreben chemischer Stoffe,
eine Verbindung einzugehen,
ein Übersetzungswort,
zuerst
(
Weigel
1779)
für
attractio electiva,
dann für
lat.
affīnitas
(s.
Affinität).
Seit
Goethe
(
Die Wahlverwandtschaften
1809)
in übertragenem Sinne
‘Verbundenheit in innerer Übereinstimmung’.
Wahlspruch
m.
‘Motto, Devise’
(1648,
Zesen).
erwählen
Vb.
‘aussuchen, durch Wahl bestimmen’,
ahd.
irwellen
(um 800),
mhd.
erweln,
erwellen.
Wähler
m.
mhd.
welære,
wel(l)er
‘wer jmdn. in ein Amt wählt’,
zuerst von den den König wählenden Kurfürsten.
wählerisch
Adj.
‘sorgfältig auswählend, schwer zufriedenzustellen, verwöhnt’
(Ende 17. Jh.).