wühlen
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung wüh-len
Wortbildung
mit ›wühlen‹ als Erstglied:
Wühlarbeit
· Wühlerei · Wühlmaus · Wühltisch · Wühltätigkeit
· mit ›wühlen‹ als Letztglied: Gewühl · aufwühlen · durchwühlen · einwühlen · festwühlen · herauswühlen · herumwühlen · hervorwühlen · hineinwühlen · umwühlen · unterwühlen · verwühlen
· mit ›wühlen‹ als Grundform: zerwühlen
· mit ›wühlen‹ als Letztglied: Gewühl · aufwühlen · durchwühlen · einwühlen · festwühlen · herauswühlen · herumwühlen · hervorwühlen · hineinwühlen · umwühlen · unterwühlen · verwühlen
· mit ›wühlen‹ als Grundform: zerwühlen
Bedeutungsübersicht
- 1. im Erdreich graben
- 2. [umgangssprachlich] in einem Behälter, einer Menge umhersuchen
- 3. [salopp] schwer arbeiten
- 4. [abwertend] gegen jmdn., einen Staat Wühlarbeit leisten
eWDG
Bedeutungen
1.
im Erdreich graben
Beispiele:
in der Erde wühlen
das Kind wühlt mit den Händen im Sandhaufen
die Mäuse wühlen im Feld
der Maulwurf wühlte sich [Dativ] einen langen Gang
2.
umgangssprachlich in einem Behälter, einer Menge umhersuchen
Beispiele:
im Koffer, unter der Wäsche, zwischen den Papieren wühlen
das Schwein wühlt mit seinem Rüssel im Trog
nach etw. wühlen
3.
4.
abwertend gegen jmdn., einen Staat Wühlarbeit leisten
Beispiel:
geheim, im Verborgenen wühlen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
wühlen · Wühler · Wühlmaus
wühlen Vb. ‘in der Erde bohrend herumgraben, Erde aufwerfen’ (besonders von Tieren), ‘intensiv in etw. herumsuchen, hart arbeiten’, ahd. wuolen (um 1000; vgl. fir-, irwuolen, 8. Jh.), mhd. wüelen, mnd. wōlen, mnl. nl. woelen (westgerm. *wōlijan) steht ablautend (dehnstufig) zu der unter wallen1 (s. d.) dargestellten Wurzel und bedeutet eigentlich ‘um und um wälzen, hin und her rollen’. Seit dem 16. Jh. in übertragenem Sinne ‘intensiv, übermäßig, rastlos tätig sein’ und (davon ausgehend) ‘heimlich, im Verborgenen (gleichsam unterirdisch) jmds. Ruf, Stellung untergraben’, besonders (seit Mitte 19. Jh.) ‘feindselige Stimmung gegen den politischen Gegner erzeugen, ihn im Verborgenen (illegal) bekämpfen’. – Wühler m. ‘wer wühlt’ (17. Jh.), in konservativen Kreisen für den ‘Verfechter demokratischer fortschrittlicher Ideen’ (vor 1848, wohl in der Schweiz entstanden). Wühlmaus f. unterirdische Gänge grabendes, durch Wurzelfraß schädliches Nagetier (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Verwendungsbeispiele für ›wühlen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das schien mir besser, als in Akten voller Kohlenstaub zu wühlen, und ich nahm an.
[Die Zeit, 05.09.1997, Nr. 37]
Das ist verständlich, wühlen sich die kleinen Tiere doch durch eher unschönes Terrain.
[Die Zeit, 24.07.2012, Nr. 26]
Neugierig wühlten sie in meinen Haaren, und ich inspizierte ihres.
[Die Zeit, 03.09.2001, Nr. 36]
Der zuständige Beamte wühlte lange in seinen Akten, bevor er meinen »Fall« finden konnte.
[Die Zeit, 06.10.1961, Nr. 41]
Nein ihr habt recht, man darf nicht mit der Uhr arbeiten, immer nur schnuppern und wühlen.
[Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz, Olten: Walter 1961 [1929], S. 136]
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