das Ergebnis einer Wahl (mehr als andere Faktoren) bestimmend
Kollokationen:
als Adjektivattribut: das wahlentscheidende Thema; die wahlentscheidenden Stimmen
als Adverbialbestimmung: etw. gilt als wahlentscheidend
Beispiele:
Aber die Familienpolitik hat doch in den vergangenen Jahren einen
enormen Bedeutungszuwachs erfahren, gewissermaßen vom »Gedöns« zum
wahlentscheidenden Kernthema. [Die Welt, 06.11.2018]
Wahlentscheidend sein könnten die christlichen
Wähler, die zwischen Mehrheit und Opposition gespalten sind. [Süddeutsche Zeitung, 16.02.2009]
65 Millionen Amerikaner hatten die Debatten vor den Bildschirmen
verfolgt und sich ihre wahlentscheidende Meinung
gebildet. [Frankfurter Rundschau, 08.12.1999]
Auch für unsere künftigen Partner in der DDR ist es von
wahlentscheidender Bedeutung, ihrer eigenen
Wählerschaft möglichst bald ein griffiges, allgemein verständliches Konzept
für einen raschen Neuaufbau der DDR‑Wirtschaft präsentieren zu können. [Nr. 157: Vorlage Mertes an Kohl vom 2. Februar 1990. In: Deutsche Einheit, Berlin: Directmedia Publ. 2000, S. 2182 [1990]]
Daß Stimmen‑Spiltting wahlentscheidend sein
kann, bewies Kiep bereits bei der letzten Bundestagswahl: Obwohl in seinem
Wahlkreis die SPD rund 3000 Zweitstimmen mehr als die CDU bekommen hatte,
wurde CDU‑Mann Kiep direkt gewählt, weil er rund 10000 Erststimmen von
FDP‑Wählern erhalten hatte. [Der Spiegel, 22.09.1969, Nr. 39]
Danach aber käme niemand auf die Idee, dem Generalsekretär
Müntefering oder den stellvertretenden Parteivorsitzenden Renate Schmidt,
Scharping, Thierse oder Heidemarie Wieczorek‑Zeul eine – im positiven Sinne
– wahlentscheidendere Ausstrahlung zuzumessen als dem
nachrangigen Parteimitglied Schily. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.01.2002] ungewöhnl.