Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

warm

Grammatik Adjektiv · Komparativ: wärmer · Superlativ: am wärmsten
Aussprache  [vaʁm]
Wortbildung  mit ›warm‹ als Erstglied: Warmbad · Warmbadetag · Warmbeet · Warmbier · Warmblut · Warmduscher · Warmfestigkeit · Warmformung · Warmfront · Warmhaus · Warmluft · Warmmiete · Warmstart · Warmverformung · Warmverpflegung · Warmwasser · Warmzeit · warm halten · warmhalten · warmherzig
 ·  mit ›warm‹ als Letztglied: badewarm · blutwarm · brühwarm · feuchtwarm · fußwarm · gleichwarm · handwarm · kuhwarm · körperwarm · lauwarm · nestwarm · ofenwarm · pisswarm · rauchwarm · sonnenwarm · wechselwarm · zimmerwarm
 ·  mit ›warm‹ als Grundform: Wärme
eWDG und DWDS

Bedeutungen

1.
von mäßig hoher Temperatur
in gegensätzlicher Bedeutung zu kalt
a)
Beispiele:
warme Luft, warmes Wasser, warmer Kaffee
ein warmer Wind, Regen, Ofen
sich auf die warme Erde setzen
das frische Brot ist noch warm
umgangssprachlichetw. geht weg wie warme Semmeln (= etw. wird schnell verkauft)
die Sonne scheint warm
der Motor hat sich warm gelaufen
der Ofen fasst sich warm an
die Suppe warm stellen (= die Suppe so aufbewahren, dass sie warm bleibt)
das Essen warm machen (= aufwärmen)
mit angenehm hoher Lufttemperatur
Beispiele:
ein warmer Tag, Frühling
warmes Wetter, Klima
in der warmen Jahreszeit
warme Gegenden, Länder (= Gegenden, Länder mit warmem Klima)
heute ist es warm (draußen)
hoffentlich wird es bald wärmer
sich warm (= mit warmem Wasser) waschen
ein warmes Bad nehmen
eine warme (= gut geheizte, gut heizbare) Wohnung
umgangssprachlichsich im Warmen (= in einem geheizten Raum) aufhalten
umgangssprachlichschön warm habt ihr es hier (= bei euch ist gut geheizt)!
umgangssprachlich warm (= in einem geheizten Raum) schlafen
die warme Miete (= einschließlich der Heizungskosten berechnete Miete für eine zentralgeheizte Wohnung)
b)
eine normale oder leicht erhöhte Körpertemperatur aufweisend
Beispiele:
warme Hände, Füße haben
ihre Hand fühlt sich warm an
jmdm. ist warm
bei dieser Arbeit, in dem überheizten Zimmer, dicken Pullover wird einem warm
umgangssprachlichder Tee, Grog macht warm
sich warm laufen
übertragen
Beispiele:
sich warm (= in Erregung) reden
jmdm. wird das Herz warm (= jmd. ist angenehm innerlich bewegt)
c)
Beispiele:
warme (= gekochte oder erhitzte, nicht kalte) Speisen
warmes Essen
eine warme Mahlzeit
ein warmes Getränk bestellen
warme Würstchen
das Restaurant hat warme und kalte Küche (= führt warme und kalte Speisen)
umgangssprachlichich habe heute noch nichts Warmes (= kein warmes Essen) im Magen
umgangssprachlicher möchte gern etw. Warmes (= ein warmes Getränk) trinken
umgangssprachlichheute Abend essen wir warm, gibt es warm (= warmes Essen)
2.
die Körperwärme gut erhaltend, den Körper gegen Kälte schützend
Beispiele:
warme Kleidung, Sachen
ein warmer Mantel, Schal
warme Schuhe, Unterwäsche
ein warmes Deckbett
sich [Dativ] eine warme Decke überlegen
umgangssprachlichsich warm, sich [Dativ] etw. Warmes (= wärmende Kleidung) anziehen
a)
schweizerisch etw. gibt warm (= etw. wärmt)
Beispiel:
[er] schlüpfte in das Wollzeug, es gab angenehm warm [ HesseNarziß5,135]
b)
übertragen
Beispiele:
(zu Hause) im warmen Nest (= in der Geborgenheit) sitzen, bleiben
sich ins warme Nest setzen (= ohne eigene Anstrengung in eine wirtschaftlich günstige Lage kommen)
3.
herzlich, gefühlsbetont, mitempfindend
Beispiele:
jmdm. mit warmen Worten danken
in seiner Stimme lag ein warmer Ton
er hat warmen Anteil an ihrem Schicksal genommen
für jmdn. ein warmes Gefühl hegen
ein warmer Händedruck
jmdm. warm danken, die Hand drücken
umgangssprachlicher war warm geworden (= hatte Zurückhaltung, Hemmungen abgelegt, war zutraulich geworden) und redete nun munter
umgangssprachlichmit jmdm. nicht warm werden (= mit jmdm. zu keinen herzlichen Beziehungen kommen)
umgangssprachlicher war in dem neuen Kollegenkreis noch nicht warm geworden
umgangssprachlichich konnte in dieser Stadt, bei der Tante nicht warm (= heimisch) werden
veraltet, salopp, verächtlichein warmer Bruder (= Homosexueller)
abgeblasst
Grammatik: adverbiell
Beispiel:
jmdm. jmdn., etw. warm, wärmstens empfehlen (= jmdm. jmdn., etw. sehr empfehlen)
4.
in Bezug auf die FarbgebungDWDS   als beruhigend und angenehm empfundenDWDS
Beispiele:
ein warmes Rot, Orange, Dunkelgrün
die Vorhänge sollten in einem warmen Ton gehalten sein
die Tischlampe spendete warmes (= Behaglichkeit, Gemütlichkeit verbreitendes) Licht
die Vorhänge machen den Raum warm (= behaglich, gemütlich)

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

warm · Wärme · wärmen
warm Adj. ‘von angenehmer Temperatur’ (zwischen kalt und heiß), ahd. (9. Jh.), mhd. mnd. asächs. mnl. nl. warm, aengl. wearm, engl. warm, anord. varmr, schwed. varm (germ. *warma-) läßt sich als Bildung mit m-Suffix wohl mit hethit. u̯ar- ‘brennen’, aslaw. varъ ‘Hitze’, russ. var (вар) ‘siedendes Wasser, Pech, Hitze’, aslaw. variti, russ. varít’ (варить) ‘kochen’, aslaw. (ablautend) vьrěti ‘kochen’, lit. vìrti ‘sprudeln, wallen, kochen’ auf eine Wurzel ie. *u̯er- ‘brennen, verbrennen, schwärzen’ zurückführen. – Wärme f. ‘angenehme, gemäßigte Temperatur’, ahd. wermī (9. Jh.), mhd. werme. wärmen Vb. ‘warm machen’, ahd. warmēn (8. Jh.), wermen (9. Jh.), mhd. wermen, asächs. wermian, mnd. wermen, mnl. nl. warmen, aengl. werman, wyrman, anord. verma, got. warmjan, Faktitivum zum Adj.

Thesaurus

Synonymgruppe
freundlich · herzlich · liebenswürdig · mit Wärme  ●  warm  fig.
Assoziationen
Synonymgruppe
gleichgeschlechtlich (orientiert) · homophil · homosexuell  ●  queer  engl. · andersherum  ugs. · andersrum  ugs. · vom anderen Ufer  ugs. · warm  ugs.
Unterbegriffe
Assoziationen
Synonymgruppe
thermisch · warm
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›warm‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›warm‹.

Zitationshilfe
„warm“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/warm>.

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