Haar-, haar-: ↗-ansatz, der Stelle, an der das Kopfhaar beginnt: sie hat einen niedrigen, tiefen H.; ↗-ausfall, der das Ausgehen, der Schwund des Kopfhaares: jmd. leidet an H.; ↗-band, das Band zum Halten oder zur Zierde des Haares; ↗-boden, der Kopfhaut, in der das Haar wurzelt: ein gesunder H.; ↗-breit /Adv./ sehr nahe, ganz dicht: daß Wilson, der Forscher, selbst hier haarbreit vom Tod, seine wissenschaftlichen Beobachtungen fortsetzt St. Zweig Sternstunden 71; ↗-bürste, die Bürste für das Haar; /bildl./ Bürstenhaar: Aber seine Züge unter der kurzen dunklen Haarbürste hatten den hölzern leeren Ausdruck des Verärgerten Broch Esch 15; ↗-büschel, das: Die beiden Schwestern ... mit Kratzwunden im Gesicht und ausgerissenen Haarbüscheln H. W. Richter Spuren 184; -decke, die Fell: die dichte H. schützt das Tier vor Wärmeverlust; -dünn /Adj./ sehr dünn: eine Pflanze mit h. Stielen; ↗-dutt, der landsch.; -farbe, die; -färbemittel, das chemisches Mittel zum Färben der Haare; ↗-fein /Adj./ sehr fein: h. Rillen; eine h. Bohrung; h. Risse in einer Glasur; [ein Berg] dessen schwarzer Umriß mit haarfein gezeichneten Tannenspitzen den ... feuchtklaren Späthimmel durchschnitt Hesse 1,513 (Unterm Rad); -festiger, der flüssiges chemisches Mittel, das auf das feuchte Haar gegossen wird, damit die fertige Frisur haltbar wird; ↗-filz, der: e. Stoff, Hut aus H.; ↗-franse, die; -frisur, die: eine moderne, neue, schicke H.; ↗-garn, das grobes Teppichgarn aus Tierhaaren; ↗-garnteppich, der; ↗-gefäß, das feinste Verzweigung eines Blutgefäßes, Kapillare; ↗-genau /Adj./ umg. sehr genau: ein h. Bericht; etw. h. wissen, berichten, erzählen, wiedergeben, berechnen, beweisen; er kannte h. die Verhältnisse, alle Bestimmungen; es muß h. alles notiert, überlegt werden; das paßt h. in mein Konzept; der Maler traf h. die Stimmung der Landschaft; die Zwillinge gleichen sich h. (aufs Haar); ↗-glanz, der; ↗-klammer, die vgl. -nadel; ↗-klein /Adv./ umg. ganz im einzelnen: jmdm. etw. h. auseinandersetzen, weitererzählen; er berichtete h., was vorgefallen war; nu wüßt ich ja doch mal ganz gern, warum Sie mir das alles so haarklein erzählen Schnurre Rechnung 81; ↗-klemme, die vgl. -nadel; ↗-knoten, der zu einem Knoten gestecktes Haar; ↗-kosmetik, die; ↗-krankheit, die; ↗-kranz, der: Mit dem schütteren Haarkranz um die pergamentene Glatze Weiskopf 1,327 (Abschied v. Frieden); ↗-künstler, der umg. scherzh. Friseur: An Auszeichnungen für die hervorragendsten Haarkünstler sind außer Diplomen auch Geldpreise ... vorgesehen Tageszeitung 1954; ↗-lack, der flüssiges chemisches Mittel, das der fertigen Frisur Glanz und Halt gibt; ↗-locke, die; ↗-mode, die: die jeweilige H.; ↗-nadel, die U-förmig gebogenes, kleines Stück Stahl- oder Eisendraht mit stumpfen Spitzen, das ins Haar gesteckt wird, um einzelne Partien festzuhalten: eine H. verlieren; ↗-nadelkurve, die sehr scharfe Kurve in einer Verkehrsstraße: eine gefährliche H.; sie schwieg, bis er die Haarnadelkurve genommen hatte Böll Haus 251; ↗-netz, das: ein H. aus Perlon; ein H. tragen; flüssiges H. (Haarlack); ↗-öl, das Öl, das zur Pflege des Haares verwendet wird; ↗-pflege, die; ↗-pflegemittel, das; ↗-pinsel, der Pinsel aus Tierhaaren; ↗-raubwild, das Jägerspr. zu den Säugetieren gehöriges Raubwild; ↗-riß, der sehr feiner Riß: ein H. in der Glasur, in alten Ölgemälden; ↗-röhrchen, das Röhrchen mit sehr kleinem Durchmesser; ↗-scharf /Adv./ umg. 1. sehr dicht: h. an etw. vorbeifahren; der Stein flog h. an seinem Kopf vorbei; /bildl./ das ging h. an einem Unglück vorbei 2. sehr genau: der Bericht umreißt die Situation h.; jmdm. etw. h. auseinandersetzen; ↗-schleife, die: ein kleines Mädchen mit einer roten H.; ↗-schmuck, der; -schneidemaschine, die elektrisch oder mit der Hand betriebenes Gerät zum Haarschneiden; ↗-schneider, der landsch. Herrenfriseur; ↗-schnitt, der: er hat einen kurzen, modernen H.; ↗-seite, die Textil. Rauhseite des Wollgewebes; ↗-sieb, das sehr feines Sieb; ↗-spalter, der abwertend jmd., der kleinliche Unterschiede macht, spitzfindig ist, Wortspalter; ↗-spalterẹị, die abwertend Spitzfindigkeit, Wortspalterei: was er in die Debatte warf, war juristische H.; Vor Haarspaltereien war das Hauptthema, nämlich die Abrüstung selbst, bald nicht mehr zu sehen Putlitz Unterwegs 147; ↗-spalterisch /Adj./ abwertend /entsprechend der Bedeutung von -spalterei/; ↗-spange, die Spange zum Halten oder zur Zierde des Haares; -spitze, die: die Haarspitzen spalten sich, brechen ab; ↗-spray, der Neupräg. Haarlack; ↗-strähne, die: eine widerspenstige H. war ihm ins Gesicht gefallen; ↗-sträubend /Adj./ umg. empörend, unglaublich: ein h. Unsinn, Skandal; was ich da gehört habe, ist ja h.!; ↗-strich, der 1. feiner Federstrich 2. Fallrichtung der Haare, bes. bei Tieren; ↗-tolle, die umg. vgl. -locke; ↗-tour, die veralt. vgl. -frisur; ↗-tracht, die veraltend vgl. -frisur; ↗-wasser, das flüssiges chemisches Mittel zur Pflege der Haare: ein duftendes, medizinisches H.; ↗-wickel, der Lockenwickel; ↗-wild, das Jägerspr. zu den Säugetieren gehöriges Wild; ↗-wuchs, der: er hat einen starken H.; Schneiden und Rasieren wirken sich günstig auf den H. aus; ↗-wurzel, die: ein Haar mit der H. ausreißen; /bildl./ bis in die Haarwurzeln (über und über) rot werden; sie errötete bis in die Haarwurzeln Flake Logbuch 142 zu -schnitt: Bürstenhaarschnitt Farbe, die; -, -n 1. durch Lichtstrahlen bestimmter Wellenlänge hervorgerufene Erscheinung vor dem Auge a) die rote, grüne, gelbe, weiße F.; eine helle, lichte, grelle, düstere, dunkle, matte F.; bunte, warme, kalte, weiche, harte, zarte, satte, lebhafte, frische, kräftige, leuchtende, schreiende, gedeckte, gedämpfte, stumpfe Farben; die Farben des Regenbogens, Sonnenspektrums; die F. des Pullovers steht ihr gut; die Farben der Möbel, Gardinen und Tapeten sind aufeinander abgestimmt, passen gut zusammen, umg. beißen sich (passen nicht zueinander)⌉; die Farben des Kleides sind verblaßt, verschossen; welche F. hat dein neuer Mantel?; der Stoff gefällt mir gut in F. und Muster; Schihosen, Anoraks in modischen Farben; die Gladiolen leuchten in den herrlichsten Farben; der Edelstein glitzert, schillert, spielt in allen Farben; Gesichtsfarbe: eine gesunde, frische, krankhafte, blasse F. haben; bei dieser Nachricht, plötzlich, vor Zorn wechselte er die F. (bekam er eine andere Gesichtsfarbe); seine Bestürzung war so groß, daß die F. aus seinen Zügen wich, sein Gesicht alle F. verlor (er blaß, bleich wurde); nur langsam bekam er nach der Krankheit wieder (etwas, eine bessere) F.; Und das ist Glen, die hatte immer so trübselige Farben (Kleidung in trübseligen Farben) an Gaiser Schlußball 31; diese F. (Kleidung in dieser Farbe) steht ihr gut b) Buntheit im Ggs. zu weiß, schwarz: das Buch enthält zahlreiche Abbildungen, zum Teil in F.; Aber die Sonne duldet kein Weißes: / ... Alles will sie mit Farben beleben Goethe Faust I 913 c) /als Symbol α) für eine Nation; Sg. ungebräuchl./ die Farben des Landes, der Republik; die französischen Farben; das Flugzeug trug die amerikanischen Farben; er wird für die deutschen Farben starten, hat den Sieg für die deutschen Farben errungen β) für eine Partei/ die F. (Partei) wechseln; Die Bayernpartei, von den Journalisten aller Farben ... als Lieferantin kräftiger Pointen geschätzt Tageszeitung BRD 1956 γ) für eine Verbindung, Vereinigung, Mannschaft; Sg. ungebräuchl./ die Farben der studentischen Verbindung, des Tanzkreises, der Handballmannschaft sind grün-weiß, blau-rot δ) für einen Begriff/ die F. der Hoffnung ist Grün; Rot ist die F. der Liebe d) /übertr./ als durch einen Zufall eine ganz neue Farbe (etwas ganz Neues) in sein Dasein kam Hesse 1,639; Ausdruckskraft: daß landschaftliche Sprachformen bis in die Schriftsprache vordringen und ihr Farbe geben Sprachdienst 1964; seine Theaterberichte hatten keine F.; Leben, Lebendigkeit: In dürren Zeitungsnotizen spuken die Namen solcher Gefährten, die im Buch vielleicht ein wenig Saft und Farbe bekamen Seghers 1,94 (Gefährten); erst in der zweiten Halbzeit kam F. in das Spiel; Mus. Klangfarbe: der Komponist brachte die Variationen in verschiedenen Farben 2. färbendes Mittel: blaue, weiße, dunkelgrüne, hellbraune F.; eine echte, unechte, natürliche, künstliche, flüssige, pulverförmige F.; dicke, verdünnte, wässerige, in Terpentin lösliche, lichtbeständige, kochechte, gesundheitsschädliche, giftige Farben; die Farben der Decke sind beim Waschen ausgegangen, ausgelaufen; die F. hat bereits gebunden, deckt (gut), blättert, bröckelt, platzt von den Wänden (ab); Farben mischen, einrühren, mit Wasser anrühren; die Farben des Gemäldes auffrischen; der Stoff hat die F. gut, nicht angenommen; eine F. (dick, dünn) auftragen; Leim ist ein Bindemittel für Farben; es riecht nach F.; /bildl./ etw., d. Zukunft, Reise ins Ausland in den rosigsten, schillerndsten, verlockendsten Farben (besonders günstig) darstellen, schildern, in den dunkelsten, düstersten, schwärzesten Farben (besonders ungünstig) ausmalen; veralt. F. halten treu, beständig sein: Und hat sich keinen Freund damit, nicht einen / Erkauft, der in der Not ihm Farbe hielt! Schiller Wallenst. Tod IV 2 3. /Bezeichnung für jede der vier parallelen Reihen der Spielkarten/ welche F. ist Trumpf?; eine F. ausspielen, anspielen; F. zugeben, bedienen; /übertr./ umg. F. bekennen (seine wahre Meinung offenbaren) ↗zu 1 a /in Verbindung mit Teilen des menschlichen Körpers, z. B./ Augen-, ↗Gesichts-, Haar-, ↗Hautfarbe; ↗/ferner in/ Anlauf-, ↗Fehl-, Haupt-, Holz-, Kontrast-, ↗Lieblings-, ↗Mode-, Normal-, ↗Regenbogen-, ↗Spektral-, Stubenfarbe ↗zu 1 c α Bundes-, ↗Landes-, ↗Nationalfarben ↗zu 1 d Klangfarbe ↗zu 2 /in Verbindung mit Tätigkeiten, z. B./ Deck-, ↗Druck-, ↗Grundier-, ↗Leucht-, ↗Stempel-, ↗Tarn-, ↗Tuschfarbe; ↗/in Verbindung mit Bindemitteln, z. B./ Lack-, ↗Leim-, ↗Öl-, ↗Temperafarbe; ↗/in Verbindung mit Metallen und Materialien, z. B./ Blei-, ↗Eisen(oxyd)-, ↗Emaille-, ↗Kalk-, Leder-, Metall-, Stoff-, ↗Teerfarbe; ↗/ferner in/ Anilin-, ↗Aquarell-, ↗Drucker-, ↗Grund-, Künstler-, Mineral-, ↗Lasur-, ↗Pastell-, Plakat-, ↗Schutz-, Speise-, ↗Spezial-, ↗Wasserfarbe zu 1 a u. 2 /in Verbindung mit Farbbezeichnungen, z. B./ Azur-, ↗Champagner-, ↗Elfenbein-, ↗Ocker-, Zitronenfarbe; ↗/ferner in/ Bronze-, ↗Komplementär-, ↗Misch-, ↗Naturfarbe |
„Haarfarbe“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/Haarfarbe>, abgerufen am 21.04.2018.
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