Farbe, die; -, -n 1. durch Lichtstrahlen bestimmter Wellenlänge hervorgerufene Erscheinung vor dem Auge a) die rote, grüne, gelbe, weiße F.; eine helle, lichte, grelle, düstere, dunkle, matte F.; bunte, warme, kalte, weiche, harte, zarte, satte, lebhafte, frische, kräftige, leuchtende, schreiende, gedeckte, gedämpfte, stumpfe Farben; die Farben des Regenbogens, Sonnenspektrums; die F. des Pullovers steht ihr gut; die Farben der Möbel, Gardinen und Tapeten sind aufeinander abgestimmt, passen gut zusammen, umg. beißen sich (passen nicht zueinander)⌉; die Farben des Kleides sind verblaßt, verschossen; welche F. hat dein neuer Mantel?; der Stoff gefällt mir gut in F. und Muster; Schihosen, Anoraks in modischen Farben; die Gladiolen leuchten in den herrlichsten Farben; der Edelstein glitzert, schillert, spielt in allen Farben; Gesichtsfarbe: eine gesunde, frische, krankhafte, blasse F. haben; bei dieser Nachricht, plötzlich, vor Zorn wechselte er die F. (bekam er eine andere Gesichtsfarbe); seine Bestürzung war so groß, daß die F. aus seinen Zügen wich, sein Gesicht alle F. verlor (er blaß, bleich wurde); nur langsam bekam er nach der Krankheit wieder (etwas, eine bessere) F.; Und das ist Glen, die hatte immer so trübselige Farben (Kleidung in trübseligen Farben) an Gaiser Schlußball 31; diese F. (Kleidung in dieser Farbe) steht ihr gut b) Buntheit im Ggs. zu weiß, schwarz: das Buch enthält zahlreiche Abbildungen, zum Teil in F.; Aber die Sonne duldet kein Weißes: / ... Alles will sie mit Farben beleben Goethe Faust I 913 c) /als Symbol α) für eine Nation; Sg. ungebräuchl./ die Farben des Landes, der Republik; die französischen Farben; das Flugzeug trug die amerikanischen Farben; er wird für die deutschen Farben starten, hat den Sieg für die deutschen Farben errungen β) für eine Partei/ die F. (Partei) wechseln; Die Bayernpartei, von den Journalisten aller Farben ... als Lieferantin kräftiger Pointen geschätzt Tageszeitung BRD 1956 γ) für eine Verbindung, Vereinigung, Mannschaft; Sg. ungebräuchl./ die Farben der studentischen Verbindung, des Tanzkreises, der Handballmannschaft sind grün-weiß, blau-rot δ) für einen Begriff/ die F. der Hoffnung ist Grün; Rot ist die F. der Liebe d) /übertr./ als durch einen Zufall eine ganz neue Farbe (etwas ganz Neues) in sein Dasein kam Hesse 1,639; Ausdruckskraft: daß landschaftliche Sprachformen bis in die Schriftsprache vordringen und ihr Farbe geben Sprachdienst 1964; seine Theaterberichte hatten keine F.; Leben, Lebendigkeit: In dürren Zeitungsnotizen spuken die Namen solcher Gefährten, die im Buch vielleicht ein wenig Saft und Farbe bekamen Seghers 1,94 (Gefährten); erst in der zweiten Halbzeit kam F. in das Spiel; Mus. Klangfarbe: der Komponist brachte die Variationen in verschiedenen Farben 2. färbendes Mittel: blaue, weiße, dunkelgrüne, hellbraune F.; eine echte, unechte, natürliche, künstliche, flüssige, pulverförmige F.; dicke, verdünnte, wässerige, in Terpentin lösliche, lichtbeständige, kochechte, gesundheitsschädliche, giftige Farben; die Farben der Decke sind beim Waschen ausgegangen, ausgelaufen; die F. hat bereits gebunden, deckt (gut), blättert, bröckelt, platzt von den Wänden (ab); Farben mischen, einrühren, mit Wasser anrühren; die Farben des Gemäldes auffrischen; der Stoff hat die F. gut, nicht angenommen; eine F. (dick, dünn) auftragen; Leim ist ein Bindemittel für Farben; es riecht nach F.; /bildl./ etw., d. Zukunft, Reise ins Ausland in den rosigsten, schillerndsten, verlockendsten Farben (besonders günstig) darstellen, schildern, in den dunkelsten, düstersten, schwärzesten Farben (besonders ungünstig) ausmalen; veralt. F. halten treu, beständig sein: Und hat sich keinen Freund damit, nicht einen / Erkauft, der in der Not ihm Farbe hielt! Schiller Wallenst. Tod IV 2 3. /Bezeichnung für jede der vier parallelen Reihen der Spielkarten/ welche F. ist Trumpf?; eine F. ausspielen, anspielen; F. zugeben, bedienen; /übertr./ umg. F. bekennen (seine wahre Meinung offenbaren) ↗zu 1 a /in Verbindung mit Teilen des menschlichen Körpers, z. B./ Augen-, ↗Gesichts-, ↗Haar-, ↗Hautfarbe; ↗/ferner in/ Anlauf-, ↗Fehl-, Haupt-, Holz-, Kontrast-, ↗Lieblings-, ↗Mode-, Normal-, ↗Regenbogen-, ↗Spektral-, Stubenfarbe ↗zu 1 c α Bundes-, ↗Landes-, ↗Nationalfarben ↗zu 1 d Klangfarbe ↗zu 2 /in Verbindung mit Tätigkeiten, z. B./ Deck-, ↗Druck-, ↗Grundier-, ↗Leucht-, ↗Stempel-, ↗Tarn-, ↗Tuschfarbe; ↗/in Verbindung mit Bindemitteln, z. B./ Lack-, ↗Leim-, ↗Öl-, ↗Temperafarbe; ↗/in Verbindung mit Metallen und Materialien, z. B./ Blei-, ↗Eisen(oxyd)-, ↗Emaille-, ↗Kalk-, Leder-, Metall-, Stoff-, ↗Teerfarbe; ↗/ferner in/ Anilin-, ↗Aquarell-, ↗Drucker-, ↗Grund-, Künstler-, Mineral-, ↗Lasur-, ↗Pastell-, Plakat-, ↗Schutz-, Speise-, ↗Spezial-, ↗Wasserfarbe zu 1 a u. 2 /in Verbindung mit Farbbezeichnungen, z. B./ Azur-, ↗Champagner-, ↗Elfenbein-, ↗Ocker-, Zitronenfarbe; ↗/ferner in/ Bronze-, ↗Komplementär-, ↗Misch-, ↗Naturfarbe |
„Metallfarbe“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/Metallfarbe>, abgerufen am 23.04.2018.
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