Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
WDG, 4. Band, 1974
Pulver, das
Pulver, das; -s, -
1. staubfein zerteilter, zerriebener Stoff
a) der explosiv ist und als Munition dient: schwarzes, grobkörniges P.; das P. entzündet sich, verpufft, ist feucht geworden; er schoß mit P. und Blei; das P. verschießen /bildl./ umg. er hat sein ganzes P. (vorzeitig) verschossen er hat sich zu schnell verausgabt und trotz aller Bemühungen nichts erreicht; er hat seine Argumente alle zu früh und ohne Effekt, Erfolg in die Diskussion gebracht: die Mannschaft hatte ihr ganzes P. verschossen und verlor in der zweiten Halbzeit; jmd. ist keinen Schuß P.
(gar nichts) wert
salopp abwertend jmd. hat das P. (auch) nicht (gerade) erfunden
(ist nicht besonders klug) der kann kein P. riechen
(hat keinen Mut)
b) /Verkl.: Pülverchen/ der als Arznei, Heilmittel, als Gift zur Schädlingsbekämpfung verwendet wird: ein P. verordnen, geben, nehmen, verwenden, mischen, bereiten, (in Wasser) auflösen, gegen Kopfschmerzen einnehmen; ein P. in ein Getränk schütten, gegen Ungeziefer ausstreuen, gebrauchen; ein weißes, schmerzlinderndes, blutstillendes P.;
c) der als Lebens- und Gebrauchsmittel dient: in der Kakaotüte ist nur noch wenig P.; die Waschmittelindustrie hat ein neues P. auf den Markt gebracht;
2. /ohne Pl./ salopp Geld: es fehlt mir am nötigen P.;
Zitationshilfe
„Pulver“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/Pulver>.