weich
Adj.
‘nicht hart, nachgebend, biegsam, kraftlos, zart’,
ahd.
weih
(8. Jh.),
mhd.
weich,
asächs.
mnd.
wēk,
mnl.
weec,
nl.
week,
aengl.
wāc
(
engl.
weak
aus dem
Anord.),
anord.
veikr,
schwed.
vek
(
germ.
*waika-)
ist wie das unter
↗
weichen2
(s. d.)
behandelte Verb an
ie.
*u̯eig-
‘biegen, winden, sich wenden, weichen’
anzuschließen.
Als Ausgangsbedeutung ist
‘biegsam, nachgebend’
anzusetzen.
weichen1
Vb.
‘weich machen oder werden’,
ahd.
weihhen
‘weich machen’
(um 800,
giweihhen,
8. Jh.),
weihhēn
(10. Jh.),
weihhōn
(um 1100)
‘weich werden’,
mhd.
weichen
‘weich machen oder werden’.
Weiche1
f.
‘Zustand des Weichseins, Weichheit’,
ahd.
weihhī
(8. Jh.),
mhd.
weiche.
In konkretem Gebrauch auch
‘weiche Stelle des Körpers’
(15. Jh.),
in medizinischen Texten des 16. Jhs.
‘Flanke, knochenlose, weiche Körperstelle zwischen der untersten Rippe und dem Hüftknochen’
(oft pluralisch,
seit Ende 16. Jh.),
auch gelegentlich
‘Taille’
(16. Jh.).
erweichen
Vb.
‘weich machen, werden’,
ahd.
irweihhēn
(9. Jh.),
mhd.
erweichen.
weichlich
Adj.
‘in ungehöriger, unerwünschter Art weich’
(15. Jh. in diesem Sinne zuerst
mnd.
wēklīk,
dann
md.,
16. Jh.),
‘ohne innere Widerstandskraft, kraft- und energielos, verzärtelt’
(Mitte 17. Jh.),
‘willensschwach’
(19. Jh.);
zunächst als Adverb zum Adjektiv
weich
gebildet,
vgl.
mhd.
weichlīche
‘auf weiche, milde Weise, verweichlicht’.
Weichtier
n.
skelettloses Tier mit weicher Körperdecke,
oft mit äußerer Kalkschale,
besonders Schnecken, Muscheln, Tintenfische
(1. Hälfte 19. Jh.),
Übersetzung von
zoolog.-lat.
Mollusca
Plur.
(Cuvier
1812,
im weiteren Sinne, auch Würmer umfassend,
bereits
Linné
1758),
nach
lat.
molluscus
‘recht weich’
(vgl.
mollusca nux
‘Nuß mit weicher, dünner Schale’),
Weiterbildung zu
lat.
mollis
‘weich’.