Weile
f.
‘kurzer oder unbestimmter Zeitraum’,
ahd.
(h)wīla
(8. Jh.),
mhd.
wīl(e)
‘Zeit(raum), Zeitpunkt, Stunde’,
asächs.
hwīl(a)
‘Zeit(raum)’,
mnd.
mnl.
wīle,
aengl.
hwīl,
engl.
while,
got.
ƕeila
‘Weile, Zeit, Stunde’,
anord.
hvīla
‘Ruhestätte, Bett’,
schwed.
vila
‘Ruhe’
(
germ.
*hwīlō)
sind Bildungen mit
l-Suffix
wie verwandtes
lat.
tranquillus
(aus
*-k‐ͧilnos)
‘ruhig, still’,
aind.
(fraglich)
ciráḥ
‘lang(während)’
zur Wurzel
ie.
*u̯ei̯(ə)-,
*ku̯ii̯ē-
‘behaglich ruhen’,
wozu sich auch
lat.
quiēs
‘Ruhe, Schlaf, Friede’,
aslaw.
pokojь,
russ.
pokój
(
покой)
‘Ruhe’
stellen.
Die heute geltende Bedeutung
entwickelt sich aus
‘Ruhe, Rast, Pause’.
Sprichwörtlich
gut Ding muß Weile (‘Zeit, keine Hast, keine Überstürzung’)
haben
(16. Jh.),
gůt ding můß haben weile
(15. Jh.);
eile mit Weile
(‘mit Eile, aber überlegt, nicht überstürzt’,
16. Jh.).
–
weilen
Vb.
‘sich aufhalten, (an einem Ort) sein’,
ahd.
(h)wīlōn
(um 800),
mhd.
wīlen.
verweilen
Vb.
‘sich (lange) aufhalten, bleiben’,
auch
‘säumen’,
mhd.
verwīlen
‘(ver)säumen, zubringen, sich aufhalten’.