weismachen
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung weis-ma-chen
Häufige Falschschreibung weißmachen
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
weise · Weisheit · Weisheitszahn · weismachen · weislich · wohlweislich
weise Adj. ‘wissend, lebenserfahren, klug’, ahd. wīs und die Weiterbildung (ja-Stamm) wīsi (8. Jh.), mhd. wīs, wīse ‘verständig, erfahren, klug, kundig, gelehrt’, asächs. mnd. aengl. wīs, mnl. nl. wijs, engl. wise, anord. vīss, schwed. vis, got. -weis (z. B. unweis ‘unwissend’), germ. *weis(s)a- gehören zu der unter wissen (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *u̯eid-. Dabei ist entweder von einer Partizipialform ie. *u̯eidto- auszugehen oder aber von ie. *u̯eidso-, das sich als adjektivische Weiterbildung eines alten s-Stammes *u̯eides- (z. B. in aind. vḗdas- ‘Kenntnis, Einsicht’) erklären läßt. Die Ausgangsbedeutung des Adjektivs ist ‘wissend’, zunächst ‘im Hinblick auf eine Sache kundig, erfahren’, dann auch ‘klug, intelligent, verstandesmäßig begabt’, heute ‘durch Erfahrung und Bemühung verständig, einsichtig, den Zusammenhang verstehend, maßvoll’, vornehmlich als Merkmal eines alten Menschen geltend (vgl. mhd. die wīsen, die getageten und die grīsen). – Weisheit f. ‘(im Laufe eines Lebens gewonnenes) Wissen, Erfahrung, Einsicht’, eigentlich ‘Zustand des Weiseseins’, ahd. (9. Jh.), mhd. wīsheit. Weisheitszahn m. hinterster Backenzahn, meist im Plur. Weisheitszähne, Übersetzung (17. Jh., zuvor zehne der vernunft und weisheit, 16. Jh.) von medizin.-lat. dentes intellectus bzw. dentes sapientiae, nach griech. sōphronistḗres (σωφρονιστῆρες), zu griech. sṓphrōn (σώφρων) ‘besonnen, weise, klug’. Die Zähne entwickeln sich erst im Erwachsenenalter, wenn der Mensch weise ist. weismachen Vb. ‘jmdm. etw. Unwahres (als Wahrheit) sagen, jmdn. anführen, ihn zum Narren halten’ (16. Jh.), mhd. wīs machen ‘wissend machen, belehren, kundtun, beibringen’ (in diesem Sinne noch im 18. Jh.). weislich Adj. ‘weise, klug, wissend’, ahd. wīslīh (8. Jh.), mhd. wīslich; noch geläufig in wohlweislich Adv. ‘aus gutem Grund, bewußt, in berechnender Absicht’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(jemandem etwas) weismachen (wollen) ·
(jemandem) ein X für ein U vormachen ·
foppen ·
narren ·
nasführen ·
täuschen ·
veralbern ·
zum Besten haben ·
zum Besten halten ·
zum Narren halten ●
(jemandem) einen Bären aufbinden ugs. ·
(jemanden) für dumm verschleißen ugs., rheinisch, veraltend ·
(mit jemandem) sein(e) Spielchen treiben ugs. ·
an der Nase herumführen ugs. ·
anführen ugs. ·
anmeiern ugs. ·
anschmieren ugs. ·
auf den Arm nehmen ugs., fig. ·
auf die Rolle nehmen ugs. ·
auf die Schippe nehmen ugs. ·
aufziehen ugs. ·
einseifen ugs. ·
für dumm verkaufen ugs. ·
hinter die Fichte führen ugs., fig., variabel ·
hochnehmen ugs. ·
hopsnehmen ugs. ·
verarschen derb ·
verdummbeuteln ugs. ·
verdummdeubeln ugs. ·
vergackeiern ugs. ·
verkaspern ugs. ·
verkohlen ugs. ·
verladen ugs. ·
vernatzen ugs., regional ·
verschaukeln ugs. ·
verscheißern derb ·
veräppeln ugs.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
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(die) Köpfe vernebeln ·
(etwas) vorgeben ·
(jemandem etwas) einflüstern ·
(jemandem etwas) einreden ·
(jemandem etwas) weismachen ·
(jemanden von etwas) zu überzeugen versuchen ·
(jemanden) einseifen ·
(jemanden) hinwegtäuschen über ·
Augenwischerei betreiben ·
Nebelkerzen werfen ·
manipulieren ·
so tun als ob ·
suggerieren ·
vortäuschen ●
(jemandem) Sand in die Augen streuen fig. ·
(jemandem einen) Bären aufbinden ugs. ·
(jemandem einen) Floh ins Ohr setzen ugs., fig. ·
(jemandem etwas) auf die Nase binden wollen ugs., variabel, Redensart ·
(jemandem etwas) vormachen ugs. ·
(jemanden etwas) glauben machen geh. ·
auftischen ugs. ·
einnebeln ugs.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›weismachen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›weismachen‹.
Verwendungsbeispiele für ›weismachen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie will uns weismachen, alles sei halb so schlimm und Brot sei wichtiger als Spiele.
[Die Zeit, 29.07.1994, Nr. 31]
Überall wollen sie einem weismachen, der Tag habe 24 Stunden.
[Süddeutsche Zeitung, 09.01.2003]
Dass dieses nicht seine persönlichen Interessen tangiert, wird er wohl niemandem weismachen können.
[Süddeutsche Zeitung, 22.06.2001]
Und da will man uns weismachen, die »Reform« sei ganz harmlos, bringe nur »Vereinfachung«.
[Süddeutsche Zeitung, 26.09.1997]
Wer wollte ihr weismachen, daß es sich nicht lohne, auf Zeitgewinn zu setzen?
[Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 390]
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