welk
Adj.
‘verdorrt, ausgetrocknet, ohne Saft’
(vorwiegend von Pflanzen),
ahd.
welc
‘feucht, lauwarm, weich, welk’
(8. Jh.),
mhd.
welc(h),
wilch
‘feucht, lau, weich, milde, gelinde, welk’,
asächs.
mnd.
welk,
mnl.
welc
‘verwelkt’
sowie
(ablautend)
ahd.
wal(a)h
‘lau’
(11. Jh.),
mit Metathese
mnd.
wlack,
aengl.
wlaco,
wlacu,
wlæc
‘lau’
und wohl auch
(schwundstufig)
das unter
↗
Wolke
(s. d.)
behandelte Substantiv
lassen sich mit
lit.
vìlgyti
‘an-, befeuchten, naß machen’,
aslaw.
vlaga
‘Feuchtigkeit, Saft’
(bei Pflanzen),
aruss.
vologa
‘fettige Speisezutat, Suppe, Nahrung’,
russ.
(älter)
vológa
(
волога)
‘Feuchtigkeit, Flüssigkeit, flüssiges Fett als Zutat’
auf
ie.
*u̯elg-
‘feucht, naß’
zurückführen,
das vielleicht unerweitert vorliegt in
mnd.
welen
‘welken, trocknen’,
vgl. auch
norw.
schwed.
valen
‘gefühllos, erstorben vor Kälte’.
Auffällig ist der Bedeutungsübergang von
‘feucht’
(
ahd.
mhd.
noch resthaft bewahrt)
zu
‘saftlos, verdorrt’.
Die Annahme, daß das Faktitivum
ahd.
welkēn
‘die Feuchtigkeit, die Säfte verlieren’
(s. unten)
auf das Adjektiv zurückgewirkt hat,
ist nicht beweisbar.
Vielleicht ist eher eine Bedeutungsentwicklung von
‘feucht, faulig’
zu
‘abgestorben, verdorrt’
vorauszusetzen?
welken
Vb.
‘welk werden, vertrocknen’,
ahd.
welkēn
(9. Jh.),
mhd.
welken
‘die Säfte verlieren, vertrocknen, welk werden’.
verwelken
Vb.
‘welk werden, vertrocknen’,
mhd.
verwelken.