etw. mit Wellen versehen, wellenförmig formen
wellen
Grammatik Verb
Aussprache
Worttrennung wel-len
Wortbildung
mit ›wellen‹ als Erstglied:
Wellblech
·
Wellblechgarage
·
Wellpappe
· mit ›wellen‹ als Letztglied: auswellen
· mit ›wellen‹ als Letztglied: auswellen
Bedeutungsübersicht
- 1. etw. mit Wellen versehen, wellenförmig formen
- 2. ⟨sich wellen⟩ in Wellen verlaufen, Wellen bilden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Welle · wellen · Wellblech · Wellpappe
Welle
f.
‘Wasserwoge, zylindrischer Körper, Locke, (Reisig)bündel’,
ahd.
wella
‘hochgehende Meereswoge, stürmische Welle’
(um 1000),
mhd.
mnd.
welle
‘Woge, Walze, Stroh-, Reisigbündel, Tuch-, Leinwandballen’
und wohl
anord.
vella
‘das Sieden, brodelnde Masse’
gehören wie das unter
wallen1
(s. d.)
angegebene starke Verb
ahd.
wellan
‘wälzen, rollen, drehen’
zu der dort genannten Wurzel
ie.
*u̯el(ə)-,
*u̯lē-
‘drehen, winden, wälzen’.
Zunächst
(ahd.)
bezeichnet
Welle
die
‘Wasserwoge’,
anfangs nur obd.,
im 15. Jh. nach Norden vordringend;
danach
(mhd.)
‘Walze, (sich drehender) zylindrischer Körper’
und
‘Bündel’
(Holz, Reisig, Stroh, Tuch),
besonders westobd.,
schließlich
(im Vergleich mit der ringförmig sich ausbreitenden Bewegung des Wassers)
‘Locke’
(17. Jh.)
und in der Physik die sich fortpflanzenden Schwingungen
von Schall, Licht, Elektrizität u. dgl.
(18. Jh.).
wellen
Vb.
‘Wellen machen, Wellen werfen, sich in Wellen bewegen’,
ahd.
wellōn
(um 1000),
mhd.
wellen,
abgeleitet vom Substantiv.
Seit dem 18. Jh. auch bildlich
für wellenartige Bewegung und Formung
(z. B. von der Landschaft, vom Haar).
Wellblech
n.
‘wellenförmig gebogenes Blech’
(19. Jh.).
Wellpappe
f.
‘wellig geformte Pappe’
(Ende 19. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
in Wellenform bringen
·
wellen
·
wellig machen
●
ondulieren (Haare)
Hauptform
Typische Verbindungen zu ›wellen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›wellen‹.
Verwendungsbeispiele für ›wellen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wind kam auf und versuchte, ihr strähniges Haar zu wellen.
[Aichinger, Ilse: Die größere Hoffnung, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1966 [1948], S. 30]
Aber auch damit wellen sich große, in Tinte gebadete Flecken gelegentlich.
[C't, 1991, Nr. 9]
Drei Jahre lang schor, strähnte und wellte sie gut 300 Köpfe bei Mondlicht.
[Süddeutsche Zeitung, 29.09.2000]
Die Haare sind kinnlang, allenfalls schulterlang, nie mehr strähnig, sondern sanft gewellt und nicht mehr gekreppt.
[Die Zeit, 19.01.1976, Nr. 03]
Hinter dem aufgetauchten Glas wiegten weiße Hügel sanft gewellt vorüber.
[Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 03.03.1915]
Zitationshilfe
„wellen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wellen>.
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