etw., jmdn. mit kräftigem Schwung in eine bestimmte Richtung, an einen bestimmten Ort bewegen
a)
etw., jmdn. mit schwungvoller, kräftiger Bewegung (des Arms) durch die Luft irgendwohin, von sich weg bewegen
Beispiele:
einen Ball, Stock werfen
Handgranaten werfen
Boxender Trainer warf das Handtuch (= gab das Zeichen zur Aufgabe des Kampfes)
Papier auf die Straße, aus dem, durch das Fenster, ins Feuer werfen
einen Stein in die Luft, ins Wasser, nach jmdm., etw. werfen
einen Ball in die Höhe, über den Zaun, ins Tor werfen
jmdm. etw. an den Kopf, ins Gesicht, vor die Füße werfen
jmdn., etw. auf den Boden werfen (= niederwerfen)
den Abfall in den Müll, auf einen Haufen werfen
Ballast über Bord werfen
das Pferd warf den Reiter aus dem Sattel
die Tür ins Schloss werfen (= heftig zumachen)
umgangssprachlichden Ranzen, die Gitarre über den Rücken werfen (= mit Schwung umhängen)
der Einbrecher warf die Beute, Waffe von sich
mit einem Stein, Messer, mit Dreck (nach jmdm.) werfen
Sport mit äußerstem Kraftaufwand und ausgefeilter Technik ein Wurfgerät mittels weit ausholender Bewegung des Arms von sich weg bewegen, um eine sportliche Leistung, Höchstleistung zu vollbringen
Beispiele:
er hat 75 Meter (weit) geworfen
er übt sich im Werfen
beim Wettkampf warf er den Speer 65 Meter weit
er hat mit dem Diskus, Hammer, der Scheibe einen neuen Rekord geworfen
Kegelner hatte Glück und warf alle neune (= brachte mit einem Wurf alle Kegel zu Fall)
etw. durch einen Wurf verursachen
Beispiele:
jmdm. ein Loch in den Kopf, eine Beule werfen
er hat sechs Augen geworfen (= gewürfelt)
Ballsportein Tor werfen (= mit dem Ball einen Treffer erzielen)
⟨einen Mantel um die Schultern werfen⟩einen Mantel schnell und lose um die Schultern legen, hängen, nachlässig anziehen
Beispiele:
sie warf ein Tuch über den Kopf, einen Schal um den Hals
er warf ihm, sich [Dativ] eine Decke um die Schultern
er warf die Kleider von sich (= zog sich schnell aus) und sprang ins Wasser
übertragen
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »an«
Beispiele:
Truppen an die Front werfen (= Truppen sehr schnell an einem kritischen Punkt der Front einsetzen)
umgangssprachlichjmdm. Grobheiten, Beleidigungen an den Kopf werfen (= jmdm. Grobheiten, Beleidigungen frech ins Gesicht sagen) 
umgangssprachlichBilder an die Wand werfen (= Diapositive, Bilder an die Wand projizieren)
Grammatik: in Verbindung mit »auf«
Beispiele:
umgangssprachlicher hat ein Auge auf das Mädchen geworfen (= er interessiert sich für das Mädchen)
gehobeneine Krankheit wirft jmdn. auf das Krankenlager
einen, den ersten Stein auf jmdn. werfen (= jmdn., als erster jmdn. verurteilen)
umgangssprachlich, abwertenddas kannst du auf den Mist werfen (= das kannst du wegwerfen)
umgangssprachlichjmdn. auf die Straße werfen (= jmdm. den Mietsvertrag, das Arbeitsrechtsverhältnis kündigen)
⟨einen Blick auf jmdn., etw., in etw. werfen⟩jmdn., etw. kurz anblicken, in etw. kurz hineinsehen
Beispiele:
er warf einen kurzen, finsteren, letzten Blick, drohende Blicke auf ihn, in den Raum
er warf nur einen Blick in das Buch, den Spiegel
einen Blick hinter die Kulissen werfen (= Dinge sehen, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind)
Grammatik: in Verbindung mit »aus«
Beispiele:
umgangssprachlichjmdn. aus dem Haus werfen (= jmdn. scharf auffordern zu gehen, für immer fortschicken)
umgangssprachlichdas Geld aus dem Fenster werfen (= Geld verschwenden)
jmdn. aus dem Sattel werfen (= jmdn. aus seiner Stellung verdrängen, zu Fall bringen)
jmdn. aus dem Gleis werfen (= jmdn. gänzlich verwirren, ratlos machen)
Grammatik: in Verbindung mit »hinter«
Beispiel:
er hat alle Bedenken, alles hinter sich geworfen (= er hat alles aufgegeben, mit allem abgeschlossen)
Grammatik: in Verbindung mit »in«
Beispiele:
saloppalles in einen Topf werfen (= alles gleich beurteilen)
er hat seinen ganzen Einfluss, sein Gewicht in die Waagschale geworfen (= er hat seinen ganzen Einfluss, Wert bei einer Besprechnung, Entscheidung geltend gemacht)
umgangssprachlichdie Flinte ins Korn werfen (= vor einer unüberwindlich erscheinenden Schwierigkeit sogleich den Mut verlieren und aufgeben)
eine Frage, einen Einwand in die Diskussion, Debatte werfen (= etw. während einer Diskussion fragen, einwenden)
umgangssprachlich, abwertendjmdm. etw. in den Rachen werfen (= jmdm. etw. überlassen, um ihn zu befriedigen) (= jmdm. etw. nachwerfen)
den Funken ins Pulverfass werfen (= in einer gespannten Situation durch einen geringfügigen Anlass den Ausbruch des Konflikts herbeiführen)
jmdn. ins Gefängnis, in den Kerker werfen
Grammatik: in Verbindung mit »mit«
Beispiele:
umgangssprachlichmit dem Geld (nur so) um sich werfen (= Geld verschwenden)
umgangssprachlichmit Fremdwörtern, Redensarten um sich werfen (= allzu viele Fremdwörter, Redensarten gebrauchen)
sprichwörtlichwer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen
Grammatik: in Verbindung mit »nach«
Beispiel:
umgangssprachlichmit der Wurst nach der Speckseite werfen (= Kleineres einsetzen, um Größeres zu gewinnen)
Grammatik: in Verbindung mit »über«
Beispiele:
seine Sorgen, Bedenken über Bord werfen (= seine Sorgen, Bedenken endgültig aufgeben)
alle Vorsicht über Bord werfen (= unvorsichtig sein)
umgangssprachlichalle Pläne, Vorbereitungen über den Haufen werfen (= alle Pläne, Vorbereitungen umstürzen, zunichte machen)
Grammatik: in Verbindung mit »vor«
Beispiele:
umgangssprachlichPerlen vor die Säue werfen (= jmdm. etw. geben, was er nicht zu schätzen weiß)
saloppetw. vor die Hunde werfen (= etw. verkommen lassen, vergeuden)
Grammatik: in Verbindung mit »zum«
Beispiel:
saloppetw., jmdn. zum alten Eisen werfen (= etw., jmdn. außer Dienst setzen)
Grammatik: in Verbindung mit »zwischen«
Beispiel:
umgangssprachlichjmdm. (einen) Knüppel zwischen die Beine werfen (= gegen jmdn. intrigieren, jmdm. Schwierigkeiten machen)
b)
Beispiel:
sich jmdm. (weinend, glücklich) an die Brust, an den Hals, in die Arme werfen (= jmdn. heftig umarmen)
⟨sich auf, in etw. werfen⟩
den ganzen Körper mit Schwung auf, in etw. fallen lassen
Beispiele:
er warf sich auf die Erde, das Bett, ins Wasser, Gras, auf den, zu Boden, gegen die Tür
sich jmdm. zu Füßen, sich (vor jmdm.) auf die Knie werfen
sich aufs Pferd werfen (= schnell ein Pferd besteigen)
sich schwungvoll auf, in etw. setzen
Beispiel:
er warf sich auf einen Stuhl, in einen Sessel, in den Wagen
⟨sich auf jmdn. werfen⟩sich auf jmdn. stürzen, jmdn. stürmisch angreifen
Beispiele:
er warf sich auf ihn, auf den Gegner
die Fans warfen sich auf den Sänger
übertragen
Beispiele:
saloppsie hat sich ihm an den Hals geworfen (= sich ihm aufgedrängt)
abwertendsich in die Brust werfen (= sich selbstgefällig, prahlerisch zeigen)
umgangssprachlichsich in Positur werfen (= eine auf eine bestimmte Wirkung abzielende Körperhaltung einnehmen)
sich für jmdn., etw. in die Bresche werfen (= für jmdn., etw. eintreten)
umgangssprachlichsich in die, seine Kleider werfen (= sich schnell anziehen)
umgangssprachlich ⟨sich auf etw. werfen⟩etw. mit Nachdruck, von nun an betreiben
Beispiel:
er hat sich aufs Briefmarkensammeln, auf Mathematik, Musik geworfen
⟨sich in etw. werfen⟩einen Frack anziehen
Beispiele:
er warf sich in seinen besten Anzug
umgangssprachlicher warf sich in Gala (= er zog seine besten Sachen an)
salopper warf sich in Schale (= er zog seine besten Sachen an)
c)
einen Körperteil mit Schwung, mit einem Ruck irgendwohin bewegen
Beispiele:
den Kopf stolz, trotzig (in den Nacken) werfen
die Arme in die Luft, Höhe werfen
er warf im Schlaf den Körper, sich hin und her
sie warf das Haar nach hinten, aus dem Nacken
die Sängerin warf Kusshände (in das Publikum)
die Tänzerinnen warfen die Beine (= hoben die Beine mit Schwung hoch)