wertkonservativ
GrammatikAdjektiv · Komparativ: wertkonservativer · Superlativ: am wertkonservativsten, Superlativ selten
Aussprache [ˈveːɐ̯tkɔnzɛʁvatiːf]
Worttrennung wert-kon-ser-va-tiv
Wortzerlegung Wert konservativ
Wortbildung
mit ›wertkonservativ‹ als Grundform:
Wertkonservative
Duden, GWDS, 1999 und DWDS
Bedeutung
bestimmte Werte, Wertvorstellungen bewahrend; konservativ im Hinblick auf bestimmte Wertvorstellungen, Ideologien
Kollokationen:
als Adjektivattribut: ein wertkonservativer Mensch, Politiker, Wähler; eine wertkonservative Grundhaltung, Haltung, Ansicht, Position, Partei
Beispiele:
Und selbst wenn sie [die jungen Deutschen] es manchmal sind, sie würden sich nicht
»konservativ« nennen. »Solche Etiketten interessieren sie nicht.« Der Trend
zum Bewährten und Bewahrenswerten aber ist deutlich sichtbar: Vorsichtiger,
nachhaltiger und damit durchaus wertkonservativer als
frühere Generationen denken die jungen Deutschen zum Beispiel mit Blick auf
die Umwelt und ihre eigene Gesundheit. [Berliner Morgenpost, 04.03.2018]
[Der Oberbürgermeister Boris] Palmer hat
sich in seinen bislang 16 Jahren in Tübingen beliebt gemacht: Die Menschen
schätzen ihn als unorthodoxen bürgerlichen Problemlöser. Seinem
Universitätsstädtchen geht es gut, in der Pandemie fiel der Ökolibertäre
genauso durch neue Ideen auf wie zuvor in der Wohnungspolitik, bei der
Verkehrs‑ oder Energiewende. Es gab Zeiten, da galt er nicht nur als grosses
politisches Talent, sondern auch als möglicher Nachfolger eines anderen
wertkonservativen Grünen: des
baden‑württembergischen Ministerpräsidenten Winfried
Kretschmann. [Der Bund, 03.05.2023]
Zum Leben auf dem Land passt auch die größere Kirchenbindung der
CDU‑Anhänger, die auf dem Land stärker ist als in den säkulareren
Multikulti‑Metropolen. Die christliche Wurzel der Partei hat für die meisten
nach wie vor eine besondere Bedeutung: 56 Prozent stimmen der Aussage zu
»Mein Glaube ist mir wichtig«. Eine wertkonservative
Haltung zeigt sich auch beim Patriotismus. Mit 85 Prozent unterschreiben
überdurchschnittlich viele CDU‑Wähler den Satz »Ich bin stolz, deutsch zu
sein«. [Die Zeit, 07.08.2017 (online)]
Sie war Studiendirektorin am Eichendorff‑Gymnasium und vielfältig
ehrenamtlich in kirchlichen Verbänden aktiv. […] Ein froher Mensch mit
optimistischer Grundhaltung ist gegangen. Wer sie kannte, erlebte eine
energische Frau, die wertkonservativ dachte und
handelte. [Fränkischer Tag, 15.04.2009]
Gleichwohl ist [Bundesinnenminister Manfred] Kanther ein Polizeiminister im klassischen Sinn
geblieben: wertkonservativ, traditionalistisch,
staatsergeben, deutschnational, mit starren Vorstellungen von Gut und Böse,
von Recht und Ordnung – im Grunde ein Antiliberaler. Nur ein starker Staat,
sagt er, kann die Bürger vor den neuen Gefahren [wie der Organisierten Kriminalität] schützen. [Die Zeit, 24.09.1998, Nr. 40]
letzte Änderung:
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›wertkonservativ‹.
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