wettern
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung wet-tern
Wortbildung
mit ›wettern‹ als Erstglied:
Wettermaul
·
mit ›wettern‹ als Letztglied:
abwettern
· anwettern · loswettern
Bedeutungsübersicht
- [umgangssprachlich] ...
eWDG
Bedeutung
umgangssprachlich
1.
⟨es wettert⟩ein Gewitter zieht herauf, geht nieder, es gewittert
Beispiel:
draußen stürmte und wetterte es
2.
schimpfen, heftig schelten
Beispiele:
laut, furchtbar, tüchtig, gewaltig, in einem fort wettern
er fluchte und wetterte, tobte und wetterte
»Du kommst wieder zu spät!« wetterte er
⟨gegen etw., jmdn. wettern⟩
Beispiel:
er wetterte gegen die Unpünktlichkeit, moderne Musik, alles Neue
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wetter · wettern · Wetterleuchten · wetterleuchten · wetterwendisch
Wetter n. ‘meteorologische Konstellation, Ablauf der darauf beruhenden Erscheinungen, Witterung’, ahd. wetar (um 800), mhd. wet(t)er ‘Wetter, Witterung, Ungewitter, freie Luft’, asächs. wedar ‘Wetter, Sturm’, mnd. wed(d)er, mnl. wēder ‘(Un)wetter, Luft’, nl. weder, weer, aengl. weder, engl. weather, anord. veðr ‘Wetter, Witterung, Geruch’, schwed. väder (germ. *wedra-) führt mit aslaw. aruss. vedro, russ. vëdro (вёдро) ‘schönes Wetter’ auf ie. *u̯edhro-, eine (allerdings kurzvokalische) Ableitung mit dem Suffix ie. -dhro- von der unter wehen (s. d.) angegebenen Wurzel ie. *u̯ē- ‘wehen, blasen, hauchen’. Wetter bedeutet ursprünglich wohl ‘bewegte Luft, Lufthauch, Wind’, danach vornehmlich ‘Unwetter’ und, daraus hervorgegangen, ‘Blitz’ (14. Jh., heute selten); in der Bergmannssprache (älteren Gebrauch fortsetzend) ‘Luft in der Grube’ (15. Jh.), besonders ‘schädliche Luft’, vgl. schlagende Wetter ‘explosive Gase im Bergwerk’ (19. Jh.). – wettern Vb. ‘gewittern, blitzen, wetterleuchten, ein bestimmtes Wetter sein’ (15. Jh.), heute fast nur noch übertragen ‘schimpfen, fluchen’ (18. Jh.); vgl. mhd. weteren ‘in der freien Luft trocknen’. Wetterleuchten n. ‘entfernt aufleuchtender Blitz ohne hörbaren Donner’ (18. Jh.), Subtantivierung nach wetterleuchten Vb. ‘blitzen ohne Donner’ (15. Jh.), volksetymologische Umdeutung von (besonders alem. geläufigem) frühnhd. wetterleichen ‘blitzen’ (vgl. es wetterleicht) durch Anlehnung an leuchten, das als korrekte gerundete Form aufgefaßt wird. Das Verb ist abgeleitet von ahd. wetarleih (10./11. Jh.), mhd. weterlech(e), -liche, -leich m. ‘Blitz’, dessen zweites Kompositionsglied aus dem unter Leich (s. d.) behandelten Substantiv besteht, so daß ahd. wetarleih als ‘Wettertanz, Wetterspiel’ zu erklären ist. wetterwendisch Adj. ‘unbeständig, wankelmütig’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
donnern und blitzen ·
gewittern ·
wettern
Assoziationen |
Krawall machen ·
Randale machen ·
Unmut äußern ·
Zorn äußern ·
fluchen ·
geifern ·
herumschreien ·
keifen ·
lautstark protestieren ·
nicht zu beruhigen sein ·
poltern ·
schimpfen ·
zetern ●
Zeter und Mordio schreien fig. ·
(die) Welle machen ugs. ·
(ein) Geschrei erheben geh. ·
(eine) Szene machen ugs. ·
(einen) (mächtigen) Wirbel veranstalten ugs. ·
(einen) Riesenaufstand machen ugs. ·
(einen) Zwergenaufstand veranstalten ugs. ·
(he)rumpalavern ugs. ·
(mächtig) auf den Putz hauen ugs. ·
ein großes Palaver veranstalten ugs. ·
fluchen wie ein Bierkutscher ugs. ·
fluchen wie ein Droschkenkutscher ugs. ·
fluchen wie ein Fischweib ugs. ·
herumzetern ugs. ·
keifen wie ein Fischweib ugs. ·
motzen ugs. ·
rumschreien ugs. ·
schimpfen wie ein Fischweib ugs. ·
schimpfen wie ein Rohrspatz ugs. ·
schnauzen ugs. ·
wettern ugs.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›wettern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›wettern‹.
CDU-Abgeordnete
CDU-Chef
CDU-Fraktionschef
CSU-Fraktionschef
CSU-Landesgruppenchef
Csu-Stadtrat
FDP-Chef
FDP-Fraktionschef
Fraktionschef
Gewerkschafter
Grünen-Fraktionschefin
Naturschützer
Oppositionsführer
Prediger
SPD-Abgeordnete
SPD-Chef
SPD-Fraktionschef
Senator
Sozialdemokrat
Spd-Stadtrat
dagegen
heftig
landauf
lauthals
lautstark
unisono
unlängst
vehement
wortgewaltig
wortreich
Verwendungsbeispiele für ›wettern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie wettert beherzt gegen Rot‑Grün und schon weil sie das überwiegend in freier Rede tut, wirkt es lebhaft.
[Süddeutsche Zeitung, 30.10.2002]
Wir waren ihm wohl zu autonom, also wetterte er massiv.
[Der Tagesspiegel, 18.08.2004]
Und er wettert in der Tat gegen alles und jeden.
[Die Welt, 14.10.2000]
Hierauf verschwand er, zwar fluchend und wetternd, aber doch so schnell wie möglich.
[May, Karl: Winnetou IV, Berlin: Neues Leben 1993 [1910], S. 89]
Das stürzt und wettert so fort – und findet schier kein Ende.
[Der Tagesspiegel, 04.05.2001]
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