Woge
f.
‘große (Meeres)welle’.
Mnd.
wāge
‘bewegtes Wasser’,
seit dem 15. Jh. auch
‘Bewegung des Wassers, Welle’,
dringt im 13. Jh. rheinaufwärts in
md. Gebiet vor,
vgl.
mhd.
(
md.)
wāge,
das mit
md. Verdumpfung von
ā
zu
ō
(s.
Atem)
frühnhd.
Woge
ergibt und durch
Luther
im 16. Jh.
in die Literatursprache eingeführt wird,
nun auch mit der Bedeutung
‘Bewegung des Wassers, besonders des Meeres, Wellengang, Welle’.
Mit
mnd.
wāge
sind verwandt
mnl.
wāge
‘hohe Welle, Flut’
sowie
ahd.
waga
(um 1000),
mhd.
wage
‘Bewegung’
(
frühnhd. nicht mehr belegt)
und der maskuline
a-Stamm
(
germ.
*wēga-)
ahd.
wāg
‘Woge, stürmisch bewegtes Meer’,
auch
‘ruhige Meeresfläche, See’
(8. Jh.),
mhd.
wāc
‘bewegtes Wasser, Strömung, Flut, Woge, Fluß, Meer, Wasser’,
asächs.
wāg,
aengl.
wǣg
‘Woge, Flut’,
anord.
vāgr
‘Meer, See, Bucht, Flüssigkeit, Eiter’,
got.
wēgs
‘Brandung, Wogen’.
Sie stellen sich mit dem unter
bewegen
(s. d.)
abgehandelten Verb zur Wurzel
ie.
*u̯eg̑h-
‘bewegen, ziehen, fahren’.
Die ursprünglich dem
Obd. fremde Form
Woge
erfährt erst im 18. Jh. schriftsprachliche Verbreitung.
–
wogen
Vb.
‘Wellen schlagen, sich heftig bewegen’
(18. Jh.).