Wurst
f.
‘in Därme gefüllte, gewürzte Fleischspeise’,
ein
dt. und
nl. Wort,
ahd.
(11. Jh.),
mhd.
wurst
(
md.
auch
worst),
asächs.
wurst,
mnd.
mnl.
nl.
worst.
Herkunft ungewiß.
Am besten ist wohl Anschluß
(ausgehend von
ie.
*u̯ṛtsti-)
im Sinne von
‘Gedrehtes’
an
ie.
*u̯ert-
‘drehen, wenden’
(s.
↗
werden,
↗
-wärts),
Dentalerweiterung der Wurzel
ie.
*u̯er-
‘drehen, biegen’.
Möglich ist ferner die Auffassung des Substantivs als
‘Durcheinandergemengtes, Gemengsel’
und Zusammenhang mit
↗
wirr
(s. d.),
das
(wenngleich unsicher)
zu
ie.
*u̯ers-
gestellt werden kann.
In jedem Fall handelt es sich bei
germ.
*wursti-
um eine schwundstufige Bildung mit
(s)ti-Suffix.
Redensartlich
mit der Wurst nach dem Schinken werfen
(18. Jh.),
älter
mit einer Wurst eine Speckseite abwerfen
(Anfang 17. Jh.)
‘mit geringem Einsatz etw. Großes zu erreichen suchen’;
es geht um die Wurst
‘es geht um die Entscheidung, kommt darauf an’
(19. Jh.);
das ist mir Wurst
(umgangssprachlich
Wurscht)
‘gleichgültig’
(Anfang 19. Jh.,
aus der Studentensprache),
im Hinblick auf die beiden sich einander gleichenden Enden der Wurst.
wursteln
Vb.
‘langsam, im alten Trott leben, arbeiten, wirtschaften’,
auch
‘nicht ordentlich arbeiten’,
meist (umgangssprachlich)
wurschteln,
Iterativbildung (Anfang 19. Jh.) zu
wursten
‘Wurst machen’
(15. Jh.),
‘unordentlich, ungeschickt drehen, durcheinanderbringen, verwirren’
(17. Jh.),
mnd.
worstelen
‘ringen’.
wurstig
Adj.
‘gleichgültig’
(1. Hälfte 19. Jh.,
Studentensprache),
älter
‘dick wie eine Wurst’
(18. Jh.),
zuvor
wursticht
(vgl.
würstet,
16. Jh.).