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wurzeln

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GrammatikVerb
Aussprache 
Worttrennung wur-zeln
GrundformWurzel
Wortbildung  mit ›wurzeln‹ als Letztglied: anwurzeln · durchwurzeln · einwurzeln · festwurzeln
 ·  mit ›wurzeln‹ als Binnenglied: Flachwurzler · Tiefwurzler  ·  mit ›wurzeln‹ als Grundform: entwurzeln · verwurzeln

Bedeutungsübersicht

  1. 1. Wurzeln schlagen, mit den Wurzeln festwachsen
    1. [bildlich] ...
    2. ⟨in etw. wurzeln⟩ in etw. heimisch, verwurzelt sein
    3. ⟨etw. wurzelt in jmdm., etw.⟩ etw. hat seinen Ursprung, seine Ursache in jmdm., etw.
  2. 2. [landschaftlich, salopp] hart arbeiten
eWDG

Bedeutungen

1.
Wurzeln schlagen, mit den Wurzeln festwachsen
Beispiel:
der Baum wurzelt tief im Erdreich
bildlich
Beispiele:
ein Felsblock wurzelt am Hang
Der Florian stand wie an die Schwelle gewurzelt (= gebannt) […] [ Rosegger12,210]
in etw. wurzelnin etw. heimisch, verwurzelt sein
Beispiele:
er wurzelt in seiner Heimat
sie wurzeln in den Vorstellungen ihrer Jugend
etw. wurzelt in jmdm., etw.etw. hat seinen Ursprung, seine Ursache in jmdm., etw.
Beispiel:
Die exakte Wissenschaft wurzelt im menschlichen Leben […] [ PlanckSinn26]
2.
landschaftlich, salopp hart arbeiten
Beispiel:
sie haben schwer gewurzelt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wurzel · wurzeln · verwurzeln
Wurzel f. ‘unterer, in der Erde wachsender Teil einer Pflanze’, ahd. wurzala (9. Jh.), mhd. wurzel, mnd. wortel, mnl. wortel(e), nl. wortel, aengl. wyrtwala, -walu ist aus einem Kompositum germ. *wurtwalu- ‘Krautstock’ entstanden, dessen erstes Kompositionsglied zu dem unter Wurz (s. d.) behandelten Substantiv gehört. Das im Dt. zu -ala bzw. -el abgeschwächte Grundwort ist verwandt mit anord. valr ‘rund’, aengl. walu ‘Wulst, Streifen, Strieme’, anord. vǫlr ‘runder Stab’, got. walus ‘Stab’, vielleicht auch mit lat. vallus ‘(Schanz)pfahl’, griech. hḗlos (ἧλος) ‘Nagel(kopf)’, und stellt sich zu der unter wallen1 (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *u̯el(ə)-, *u̯lē- ‘drehen, winden, wälzen’. – wurzeln Vb. ‘Wurzeln treiben oder schlagen, Wurzeln haben, heimisch in etw. sein’, ahd. wurzalōn (um 1000), mhd. wurzel(e)n. verwurzeln Vb. ‘mit dem Wurzelstock anwachsen, Wurzel fassen’, mhd. verwurzel(e)n (14. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›wurzeln‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›wurzeln‹.

Verwendungsbeispiele für ›wurzeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie gehen zwar darin nicht auf, aber sie wurzeln darin. [Hartmann, Nicolai: Der Aufbau der realen Welt, Berlin: de Gruyter 1940, S. 276]
Er wurzelt direkt an einem anderen, gemeinsam bilden sie ein Paar. [Die Zeit, 12.11.2012, Nr. 46]
Dort wurzelt er seit 35 Jahren, dort wird er gebraucht. [Die Zeit, 08.04.2002, Nr. 14]
Das Wissen, das die modernen Schulen vermittelten, wurzelte nicht mehr im Islam. [Die Zeit, 20.11.1992, Nr. 48]
Alle drei wurzeln in der symphonischen Tradition des musischen Ortes. [Der Tagesspiegel, 10.11.2001]
Zitationshilfe
„wurzeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wurzeln>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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