zucken
Vb.
‘eine kurze, schnelle, ruckartige Bewegung machen’,
besonders von unwillkürlichen Muskelbewegungen
(17. Jh.).
Ahd.
(9. Jh.),
mhd.
zucken
‘schnell und mit Gewalt ziehen, schnell ergreifen, an sich reißen, weg-, entreißen’,
mnd.
mnl.
tucken,
tocken
‘zucken, zappeln, zucken machen, rasch ziehen’,
engl.
(aus dem
Mnd. oder
Mnl.)
to tuck
‘wegstecken, zusammenziehen’
ist eine Intensivbildung
(
germ.
*tukkjan)
zu dem unter
ziehen
(s. d.)
behandelten Verb.
Der bei dem
jan-Verb
zu erwartende Umlaut
wird zunächst von
kk
verhindert,
begegnet dann im
Mhd.
(vereinzelt und nur
md.)
und gelegentlich im
Mnd.
(s.
zücken).
Doch bleibt die umlautlose Form
(wie bei anderen Intensiva)
im
Nhd. erhalten.
Vom 17. Jh. an bezeichnet
zucken
ruckartige Bewegungen von Gliedmaßen, Körperteilen
(vgl.
die Achsel(n) zucken),
besonders heftige, plötzliche Muskelbewegungen.
Damit wird die alte Bedeutung
‘schnell ziehen’
aufgegeben;
sie wird jedoch von
zücken
weitergeführt,
von dem sich
zucken
damit semantisch trennt.
Dazu die Iterativbildung
zuckeln,
zockeln
Vb.
‘sich langsam, müde fortbewegen’
(18. Jh.).
Zuckung
f.
‘kurze, ruckartige, krampfartige Bewegung’
(15. Jh.).