Zacke
f.
Zacken
m.
‘spitzzulaufendes, herausragendes, oft in größerer Anzahl in einer Reihe stehendes Gebilde, Spitze, Zinke, Zahn, Zinne’,
mhd.
(zuerst
md.)
zacke
(m. f.?,
belegt ist nur
zacken
Plur.)
‘Spitze, Zinke’
geht wohl zurück auf
mnd.
tack(e)
‘Ast, Zweig, Zacke’;
vgl. ferner
mnl.
tacke,
tac
‘mit Spitzen versehener Gegenstand, Spitze, Zweig’,
nl.
tak
‘Zweig, Ast’,
engl.
tack
‘Stift, Reißnagel, Zwecke’,
auch
mengl.
takke,
engl.
to tack
‘lose befestigen, (an)heften’
(alle mit expressiv verschärftem Guttural?)
sowie
mnd.
tagge
‘Zacke’,
engl.
tag
‘Stift, Spitze, Anhängsel’,
to tag
‘mit einem Anhänger, Stift versehen, anheften’,
schwed.
tagg
‘Zinke, Zacke, Stachel, Dorn’.
Die weitere Herleitung ist unklar.
Erwogen wird Verwandtschaft mit
mnd.
tākel
‘Ausrüstung, Ackergerät, Schiffsausrüstung, Tauwerk und Hebezeug’,
nhd.
↗
Takel
(s.
↗
Takelage)
oder Übernahme aus einer Substratsprache,
doch ist auch die Möglichkeit lautmalenden Ursprungs nicht auszuschließen,
vgl.
↗
zack
Interjektion
(s. d.)
zur Wiedergabe einer kurzen, scharfen, vorstoßenden Bewegung
(18. Jh.)
und s.
↗
Zickzack.
Seit dem
Frühnhd.
stehen das Femininum
Zacke
und das Maskulinum
Zacken
(mit aus den flektierten Formen stammendem
-n,
älter vereinzelt auch
Zacke,
Zack)
bedeutungsgleich nebeneinander.
Redensartlich ist
einen Zacken haben
‘leicht betrunken sein’
(Mitte 19. Jh.),
sich keinen Zacken, keine Zacke aus der Krone brechen
‘sich nichts vergeben’
(1. Hälfte 20. Jh.).
zackig2
Adj.
‘mit Zacken versehen, gezackt’
(1. Hälfte 18. Jh.,
vgl. älteres
zackicht,
16. Jh.).