zart
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Wortbildung
mit ›zart‹ als Erstglied:
Zartgefühl
· Zartheit · Zartmacher · Zartsinn · Zärtling · zart belaubt · zart besaitet · zart fühlend · zartbelaubt · zartbesaitet · zartbitter · zartblau · zartfarbig · zartfühlend · zartgelb · zartgliedrig · zartgrün · zarthäutig
· mit ›zart‹ als Letztglied: hauchzart · spinnwebenzart · unzart
· mit ›zart‹ als Grundform: verzärteln
· mit ›zart‹ als Letztglied: hauchzart · spinnwebenzart · unzart
· mit ›zart‹ als Grundform: verzärteln
Mehrwortausdrücke
das zarte Geschlecht
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
fein, weich, dünn
Beispiele:
zarte Spitze, Seide
zartes Gewebe aus Chemiefasern
sie briet saftig zarte Steaks
Toastscheiben mit zartem Schinken
zarte, gepflegte Hände
zarte Wangen
ihr Gesicht war zart
zarte Glieder, Schultern, Füße
sie ist von zarter Gestalt
ein zarter Wuchs, Gliederbau
noch nicht voll entfaltet, jung
Beispiele:
die zarten Pflänzchen sind im Gewächshaus vor Nachtfrösten geschützt
diese Erbsen sind ganz zart
wenn der Rhabarber noch zart ist, braucht man ihn nicht zu schälen
für diese Diät kommt nur zartes (= junges und leicht verdauliches) Gemüse in Frage
ein Zweig mit zarten Blütenknospen
2.
leicht reagierend, empfindsam
a)
schwächlich, nicht widerstandsfähig, leicht verletzbar
Beispiele:
ein zartes, häufig kränkelndes Kind
dieser Belastung sind ihre zarten Nerven nicht gewachsen
seine zarte Gesundheit nötigte ihn zu langen Ruhepausen
ich bin zu zart besaitet, um bei diesem Lärm geistig arbeiten zu können
b)
3.
angenehm, mild, sanft auf die Sinne wirkend
Beispiele:
ihr blasses Gesicht überzog sich mit einer zarten Röte
sie sahen die zarten Konturen der fernen Berge
Kerzen verbreiteten ein zartes, gedämpftes Licht
im Schnee begannen die Meisen zart zu piepsen
eine zarte Stimme
die Luft war an diesem Tage mild und zart
4.
behutsam, rücksichtsvoll, liebevoll
Beispiele:
zarte Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme, Schonung
er betreute die alte Dame mit der zartesten Fürsorge
sie wurden nicht gerade zart angefasst
zärtlich
Beispiele:
zwischen den beiden besteht eine zarte Beziehung
gehobendie zarte Bande der Liebe
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
zart · zärtlich · Zärtlichkeit · verzärteln
zart Adj. ‘fein, zerbrechlich, verletzlich, behutsam’, ahd. zart (Hs. 12. Jh.; vgl. zarto Adv., 9. Jh.), mhd. zart ‘lieb, wert, vertraut, lieblich, schön, fein, weich, schwächlich’; dazu die Verben ahd. zartōn ‘liebkosen, schmeicheln’ (um 1000), firzerten ‘zart oder üppig sein’ (nur Part. Prät., 8. Jh.). Herkunft nicht sicher geklärt. Als nächste Verwandte außerhalb des Hd. kommen in Betracht mnd. tertel ‘zart, zierlich’, derten, darten ‘verwöhnt, verzärtelt’, tertelīk, tartelīk ‘zärtlich, fein’, dertelīken ‘verzärtelt’ (mit affektisch bedingtem Anlautwechsel von t und d), dän. tærtet ‘zimperlich’, vielleicht auch norw. (mundartlich) tert, tart ‘kleiner Lachs’ und wohl pers. dard ‘Schmerz, Leiden, Qual, Pein’. Man kann die Wortgruppe an die Wurzel ie. *der(ə)-, *drē- ‘schinden, (ab)spalten’ anschließen (s. zehren, zerren und auch Trotz), wenn man von zart als einer partizipialen to-Bildung mit der Bedeutung ‘zerfasert’ ausgeht, die sich zu ‘dünn’, daher ‘verletzlich’, dann zu ‘behutsam, empfindlich’ weiterentwickelt. – zärtlich Adj. ‘liebkosend, liebevoll, fürsorglich’, ahd. zartlīh (10. Jh.; zartlīhho Adv., um 900), mhd. zartlich, zertlich ‘anmutig, lieblich, liebevoll, wohlwollend, weich, sanft, milde’; Zärtlichkeit f. ‘Liebkosung, Zuneigung, Fürsorglichkeit’, spätmhd. zertlīcheit ‘Lieblichkeit, Anmut’. verzärteln Vb. ‘verweichlichen’ (16. Jh.); vgl. gleichbed. mhd. verzerten, ahd. firzerten (s. oben).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
anmutig ·
edel ·
elegant ·
geschmeidig ·
grazil ·
graziös ·
voller Anmut ·
zart ·
zierlich ●
gazellenhaft selten
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feingliedrig ·
schlankgliedrig ·
von zartem Körperbau ·
von zierlichem Körperbau ·
zart (aufwertend) ·
zart gebaut ·
zartgliedrig (aufwertend) ·
zierlich
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Typische Verbindungen zu ›zart‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›zart‹.
Verwendungsbeispiele für ›zart‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie konnten es dadurch sogar roh essen, so zart war es.
[Braun, Anne u. Nell, Edith: Man muß sich nur zu helfen wissen, Leipzig: Verl. für die Frau 1971, S. 193]
Bei guter Feuchtigkeit steckten die Pflanzen vorschriftsmäßig die Köpfe ihrer zarten Blätter empor.
[Hahn, Christian Diederich: Bauernweisheit unterm Mikroskop, Oldenburg i.O.: Stalling 1943 [1939], S. 176]
Sie sind so zart gebaut, daß sie nur an windstillen Tagen auf die Jagd gehen können.
[o. A.: Lexikon der Kunst – M. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1992], S. 11457]
Die zarte Haut hat gelitten, die kalte Umgebung berührt unangenehm, das neu zu lernende Atmen beängstigt und strengt an.
[Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 5558]
Ich dachte, wie kann sie Judo machen mit so zarten Händen.
[Die Zeit, 30.03.2000, Nr. 14]
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