zausen
Vb.
‘zupfen, zerren, reißen’
(16. Jh.);
früher bezeugt sind
zerzausen
Vb.
‘in Unordnung, in ein wirres Durcheinander bringen’,
ahd.
zirzūsōn
(10. Jh.),
spätmhd.
zerzūsen
sowie
spätmhd.
erzūsen
‘zausen, rupfen’.
Dazu gehören,
ebenfalls
germ.
-ū-
voraussetzend,
spätmhd.
zūsach
‘Gestrüpp’,
mhd.
zūse
‘Gestrüpp, Haarlocke’
und
ostfries.
tūsen,
mengl.
totuse,
betouse,
engl.
(mundartlich)
to touse,
norw.
(mundartlich)
tosa
‘zerfasern, zupfen’,
auch
‘pfuschen, langsam arbeiten’,
ablautend
mnd.
tōsen
‘zausen, zerren’.
Auf
germ.
-ai-
weisen
ahd.
zeisan
(9. Jh.),
mhd.
frühnhd.
nhd.
zeisen
Vb.
‘(auseinander)ziehen, zupfen, rupfen, pflücken’,
dazu die
j-Bildung
aengl.
tǣsan,
engl.
to tease
‘necken, hänseln, Wolle kämmen’,
mnd.
mnl.
tēsen
‘pflücken, zupfen’,
nl.
tezen;
germ.
-a-
zeigen
spätmhd.
zasen
‘zerfasern’,
nd.
tāsen
‘pflücken, rupfen’,
schwed.
(mundartlich)
tasa
‘auffasern’,
frühnhd.
Zasel
‘Faser’.
Eine
außergerm. Anknüpfungsmöglichkeit bietet höchstens
lat.
dūmus
(aus
*dū̌smos)
‘Gestrüpp’.
Eine gemeinsame
ie. Grundform
läßt sich angesichts des unterschiedlichen Vokalismus
nicht mit Sicherheit bestimmen;
vielmehr muß mit affektisch-lautmalenden Bildungen um
germ.
*t-s-
(
ie.
*d-s-)
gerechnet werden.
Zausel
f.
‘Haarsträhne’,
übertragen
‘liederliches Mädchen’
(mit wirrem Haar),
m.
‘Weihwedel’,
(
berlin.)
‘griesgrämiger Kerl’,
oller Zausel.