zittern
Vb.
‘durch unwillkürliche Zuckungen geschüttelt werden, große Angst haben’,
ahd.
zittarōn
(Hs. 13. Jh.),
mhd.
zit(t)ern,
engl.
(mundartlich)
to titter,
anord.
titra
‘beben, zittern, zwinkern’;
vgl. auch
(aus dem
Mhd.)
mnd.
sēteren,
setteren,
zet(t)eren
und darauf beruhendes
nl.
sidderen.
Herkunft nicht sicher geklärt.
Man kann für
germ.
*tit(t)rōn
(-tr-
bleibt im
Hd. unverschoben)
eine affektisch-lautmalende reduplizierende Präsensbildung
germ.
*titrōmi
bzw.
ie.
*didrāmi
voraussetzen.
Damit sind vergleichbar
ind.
dáridrāti
‘läuft hin und her, schweift herum, ist arm’,
eine Intensivbildung zu
drā́ti
‘läuft, rennt, eilt’,
und
griech.
apodidrā́skein
(
ἀποδιδράσκειν)
‘weglaufen, entlaufen, entrinnen’
mit
drāsmós
(
δρασμός)
‘das Ausreißen, Flucht’.
Diese führen auf
ie.
*drā-,
eine Erweiterung der Wurzel
ie.
*der(ə)-
‘laufen, treten, trippeln’
(s. auch
↗
Treppe
und
↗
treten).
zitt(e)rig
Adj.
‘zitternd’
(Ende 15. Jh.),
daneben
zitt(e)richt
(Ende 15. bis 18. Jh.).
erzittern
Vb.
‘plötzlich zu zittern beginnen, erbeben, erschüttert werden’,
mhd.
erziteren,
erzittern
‘anfangen zu zittern’.