gelegentlich ironisch etwas über ein vertretbares oder erträgliches Maß Hinausgehendes; ein (lästiges, schädliches) Übermaß von etwas eigentlich Positivem
Kollokationen:
als Prädikativ: zu viel des Guten sein, werden
als Akkusativobjekt: zu viel des Guten tun, machen
Beispiele:
Die Richter führen dabei [Sicherheit der Bürger zum einen und der Schutz ihrer Daten zum anderen] ihre Linie
fort, den Datenschutz und die Privatsphäre der Bürger gegenüber einer
Sicherheitspolitik zu stärken, die unter dem Eindruck der Terroranschläge in
vielen Ländern dazu neigt, zu viel des Guten zu
tun. [Süddeutsche Zeitung, 27.07.2017]
Zu viel des Guten ist sicherlich in den
[Ausstellungs-]Räumen [in Kalkriese] zur Varusschlacht und der Konfrontation
zwischen Römern und Germanen unternommen worden. Hier überdeckt das Spiel
mit Ton, Licht und Dunkelheit das Thema und die Information für den
Besucher. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.12.2002]
War es beim Velofahren (= Radfahren) oder Laufen
einmal zu viel des Guten, melden sich die Beine tags
darauf mit Muskelkater zu Wort. [Neue Zürcher Zeitung, 15.06.2017]
Für manche Menschen vor allem im Süden und Südwesten könnte die Hitze
am Wochenende zu viel des Guten sein – dort kann es
nämlich bis zu 37 Grad heiß werden. [Die Zeit, 26.08.2016 (online)]
Krankengymnastik und Massagen gibt es fast täglich [in der Rehabilitationsklinik]. Irgendwann wird es ihm jedoch
zu viel des Guten. Mehr als zwei Stunden täglich
soll kein Therapeut mehr an ihm herumdoktern. [Welt am Sonntag, 25.05.2008, Nr. 21]
Das Image des Ingenieurs braucht wirklich aufpoliert und mancher
Staub weggewischt zu werden. Die Gefahr besteht allerdings, dass
zu viel des Guten gemacht wird. [Neue Zürcher Zeitung, 27.02.2001]