zufällig
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung zu-fäl-lig
Wortbildung
mit ›zufällig‹ als Erstglied:
Zufälligkeit · zufälligerweise
eWDG
Bedeutung
durch, aus Zufall, unvorhergesehen, unvermutet
Beispiele:
eine zufällige Begegnung, Bekanntschaft
ich bin ganz zufällig anwesend, zufällig hier vorbeigekommen
das hat sich zufällig so ergeben
er blickte ganz zufällig aus dem Fenster
zufällig habe ich den Brief bei mir
umgangssprachlichhaben Sie zufällig (= vielleicht) Ihren Kugelschreiber mit?
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1. |
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Zufall · zufallen · zufällig
Zufall m. ‘unerwartetes, unvorhergesehenes Geschehen’ (vorgebildet im 16. Jh., geläufig seit 17. Jh.), frühnhd. ‘starkes Andrängen, Zulauf, Parteinahme, Beistand, Beifall, Ereignis, Vorkommnis’ und ‘jmdm. zufallender Besitz, Vorteil’ (15. Jh.), mhd. zuoval ‘Anfall, Angriff, das Zuteilwerden’, mnd. tōval, nl. toeval, Verbalabstraktum zu zufallen (s. unten). Schon früh steht das Substantiv als Entsprechung von lat. accidēns n. ‘das Unwesentliche, Äußere, Zufall, unglückliches Ereignis’, spätlat. ‘Krankheitserscheinung’, mlat. auch ‘Eigenschaft, Merkmal’ (substantiviertes Part. Präs. von lat. accidere ‘auf etw. niederfallen, zu etw. hindringen, geschehen, ablaufen, widerfahren’); zuerst bei den mhd. Mystikern ‘was als Äußerliches zum Wesen hinzukommt, das Nicht-Ursprüngliche’ (Seuse, Tauler), dann in den Naturwissenschaften ‘die Stoffe unterscheidende Eigenschaft’ (16. Jh.), in der Medizin ‘von außen kommende krankhafte Störung, Krankheitserscheinung, Symptom’ (16. Jh.), auch ‘Anfall’ (17. Jh.). – zufallen Vb. ‘zuteil werden, (als Anteil, durch Erbschaft) zugesprochen werden’, frühnhd. auch ‘hinzukommen, auf etw. niederfallen, sich jmdm. anschließen, beistimmen’, mhd. zuovallen ‘hinzukommen, zuteil werden, sich ereignen’, mnd. tōvallen; zur Herkunft s. fallen. zufällig Adj. ‘vom Zufall bestimmt, unvorhergesehen’ (17. Jh.), frühnhd. ‘hinzukommend, zugehörig, nicht wesentlich’, mhd. zuovellic ‘nicht wesentlich, sekundär’.
Thesaurus
Synonymgruppe
der Zufall wollte (dass) (Floskel) ·
durch Zufall ·
zufällig ·
zufälligerweise ●
wie das Leben so spielt
Redensart
·
wie es der Zufall wollte
floskelhaft
·
es traf sich (dass)
geh., literarisch
Assoziationen |
|
Medizin
Synonymgruppe
beliebig ·
frei wählbar ·
nach dem Zufallsprinzip ·
per Zufallsprinzip ·
stichprobenartig ·
wahlfrei ·
wahllos ·
willkürlich ·
zufällig ●
akzidentell
fachspr.
·
akzidentiell
fachspr., sehr selten
·
arbiträr
geh., bildungssprachlich
·
zufallsgesteuert
fachspr.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›zufällig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›zufällig‹.
absichtlich
absichtslos
anwesend
ausgewählt
auswählen
begegnen
eher
entdecken
erfahren
erinnern
geraten
gesetzmäßig
gewählt
kennenlernen
landen
provoziert
rein
sanktioniert
scheinbar
stolpern
stoßen
treffen
unbeabsichtigt
unsystematisch
unvermeidbar
vorbeifahrend
vorbeikommen
vorbeikommend
willkürlich
wählen
Verwendungsbeispiele für ›zufällig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Keinesfalls handelt es sich hier um ein bloß zufälliges biographisches Detail.
[Kurz, Robert: Schwarzbuch Kapitalismus, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 387]
Ein zufälliges Zusammentreffen verpflichtet den Herrn nicht, eine Dame nach Hause zu bringen, doch wäre es immerhin höflich, ihr das Anerbieten zu stellen.
[Chamrath, Gustav: Lexikon des guten Tons, Wien: Ullstein 1954 [1953], S. 53]
Die Auswahl seiner Literatur scheint dabei – sofern man dies heute überhaupt noch feststellen kann – eher zufällig als systematisch.
[Schäfer, Lothar u. Schnelle, Thomas: Ludwik Flecks Begründung der soziologischen Betrachtungsweise in der Wissenschaftstheorie. In: dies. (Hgg.) Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980, S. 14]
Nicht zufällig beginnt damit zugleich ihre akademische Organisation in Frage gestellt zu werden.
[Werckmeister, Otto Karl: Von der Ästhetik zur Ideologiekritik. In: ders., Ende der Ästhetik, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1971 [1970], S. 75]
Theoretiker mag diese Definition zufrieden stellen, doch taugt sie nur dazu, Folgen als nicht zufällig zu erkennen.
[Die Zeit, 13.04.2000, Nr. 16]
Zitationshilfe
„zufällig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/zuf%C3%A4llig>.
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