Friede,
Frieden
m.
‘Zustand der Ruhe, Harmonie, Beilegung einer (kriegerischen) Auseinandersetzung’,
älter auch
‘geschütztes, umzäuntes Gebiet’.
Ahd.
fridu
(8. Jh.),
mhd.
vride,
vrit,
asächs.
friðu,
mnd.
mnl.
vrēde,
nl.
vrede,
aengl.
friþu,
friþ,
anord.
friðr,
schwed.
frid
(
germ.
*friþu-)
ist ein mit
ie.
tu-Suffix
gebildetes Verbalabstraktum im Sinne von
‘Zustand der Schonung, des Wohlwollens’
zu der unter
frei
(s. d.)
angegebenen Wurzel.
Der ehemalige stark flektierende
u-Stamm
tritt im
Mhd. teilweise zur konsonantischen Flexion über,
so daß Doppelformen entstehen,
z. B.
Genitiv
Friedes
und
Friedens
(noch bei
Adelung),
Dativ und Akkusativ
Friede
und
Frieden
(bis heute);
auslautendes
-n
der schwachen obliquen Kasus
dringt seit dem 18. Jh. in den Nominativ
und ergibt auch hier die Doppelform
Friede
und
Frieden.
–
befrieden
Vb.
‘beruhigen, friedlich stimmen, den Friedenszustand herbeiführen’,
mhd.
bevriden
‘Friede, Schutz verschaffen, einzäunen’;
vgl.
ahd.
fridōn
‘schützen, schonen’
(9. Jh.),
gifridōn
(um 1000),
mhd.
vriden
‘Frieden bringen, friedlich beilegen, schützen, erhalten, einen Zaun machen’.
befriedigen
Vb.
‘beschützen’
(15. Jh.),
‘versöhnen, begütigen, zufriedenstellen’
(16. Jh.).
umfrieden
Vb.
‘umgeben, einzäunen’,
mhd.
umbevriden;
dann
umfriedigen
(16. Jh.).
einfriedigen
Vb.
(17. Jh.).
friedlich
Adj.
‘ruhig, um Frieden bemüht’,
mhd.
vridelich,
auch
‘Schutz gewährend’;
vgl.
ahd.
fridulīhho
Adv.
(11. Jh.).
friedfertig
Adj.
‘friedliebend, friedlich’
(16. Jh.).
zufrieden
Adj.
‘mit sich und der Welt in Einklang, einverstanden’,
zusammengezogen aus der präpositionalen Fügung
zu Frieden,
zunächst in Verbindung mit Verben der Richtung
(z. B.
setzen,
stellen,
kommen),
seit dem 16. Jh. als Adverb
(vgl. noch
zufriedengeben,
zufriedenlassen),
seit dem 17. Jh. auch als Adjektiv gebraucht und flektiert.
Zufriedenheit
f.
Unzufriedenheit
f.
(17. Jh.),
unzufrieden
Adj.
(18. Jh.).