schießen
Vb.
‘ein Geschoß abfeuern, sich schnell in einer Richtung bewegen, schnell wachsen’.
Das
gemeingerm. Verb
ahd.
skioʒan
‘schießen, schleudern, schnell bewegen’
(9. Jh.),
mhd.
schieʒen
‘wund- oder totschießen, schieben, stoßen, schleudern, sich schnell wie ein Geschoß bewegen’,
asächs.
skiotan,
mnd.
schēten,
mnl.
scieten,
nl.
schieten,
afries.
skiāta,
aengl.
scēotan,
engl.
to shoot,
anord.
skjōta,
schwed.
skjuta
(
germ.
*skeutan).
Herkunft ungewiß.
Vielleicht im Sinne von
‘(sich) schnell bewegen’
verwandt mit
aind.
cṓdati
‘treibt an, feuert an’,
lett.
kūdināt,
kūdīt
‘antreiben, hetzen’,
aslaw.
iskydati
‘hinaus-, abwerfen’,
russ.
kidát’
(
кидать)
‘werfen’,
ferner mit
lit.
skudrùs
‘flink’.
Auszugehen ist von
ie.
*(s)keud-
‘werfen, schießen, hetzen’,
intransitiv
‘dahinschießen, eilen, hervorschießen’,
einer Dentalerweiterung der Wurzel
ie.
*skē̌u-
‘werfen, schießen, stoßen’
(s. auch
scheu,
schieben,
Schoß2)
bzw.
*sk̑ē̌u-,
falls auch
lit.
šáuti
‘schießen, schnell laufen, schieben’
hierhergehört.
vorschießen
Vb.
‘sich heftig, schnell nach vorn bewegen, plötzlich hervorsprießen’,
ahd.
furiskioʒan
‘hervor-, über etw. hinauswachsen’
(um 1000),
mhd.
vürschieʒen
‘vorschieben, hervortreten’;
dann auch
‘einen Teil einer Zahlung sofort, im voraus aushändigen, leihen’
(16. Jh.);
Vorschuß
m.
‘Vorauszahlung’
(17. Jh.),
‘plötzliche Bewegung nach vorn’
(16. Jh.).
verschießen
Vb.
‘ein Geschoß abfeuern, daneben schießen’
(16. Jh.),
übertragen
(reflexiv)
‘sich plötzlich und unüberlegt verlieben’
(um 1800).
zuschießen
Vb.
‘helfend beisteuern, auf ein Ziel hin schießen’
(16. Jh.);
Zuschuß
m.
‘finanzielle Zuwendung’
(18. Jh.),
frühnhd.
‘Hilfe, Begünstigung’;
vgl.
mhd.
zuoschuʒ
‘Stoßflug (des Falken)’.
Schuß
m.
‘das Fortschleudern, Fortfliegen eines Geschosses, das Abfeuern einer Waffe, Knall, schnelle Bewegung, schnelles Wachstum, kleine Menge einer Flüssigkeit, die auf einmal zugegeben wird’,
ahd.
scuʒ
‘das Schleudern, Wurf, das Geworfene, Geschwindigkeit’
(9. Jh.),
mhd.
schuʒ
‘Stoß, Stich, Schuß, Lanzenwurf, schnelle Bewegung’,
aengl.
scyte,
ablautende Abstraktbildung zum Verb.
Abschuß
m.
‘das Absenden, Abfeuern eines Geschosses, das Niederstürzen des Wassers, Abhang, Steilabfall’
(16. Jh.),
‘das Erlegen des Wildes’
(19. Jh.);
abschüssig
Adj.
‘steil abfallend’
(16. Jh.).
Schießprügel
m.
verächtlich oder scherzhaft für
‘Gewehr’
(18. Jh.).